Umgang mit Gefühlen
In Familien entstehen womöglich gerade zusätzliche Anspannungen. Einige Hinweise für Eltern für den Umgang mit Gefühlen und Konflikten in der Familie.
Zahlreiche Eltern fühlen sich mit der aktuellen Situation überfordert und machen sich Sorgen. Manche Kinder und Jugendliche fühlen sich eingeschränkt, weil ihre Freizeit weiterhin von Regelungen zur Pandemiebekämpfung beeinflusst wird. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit, irgendwann einmal in Quarantäne zu müssen, für Kinder bis 5 Jahre deutlich erhöht, weil es für diese (bisher) keine Impfung gibt. In Familien entstehen so vielleicht mehr Anspannungen und Konflikte als sonst. Familienmitglieder können sich in dem Fall gegenseitig unterstützen, indem sie einander zuhören und verständnisvoll sind, soweit das möglich ist. Im Folgenden finden Eltern einige Hinweise und Tipps, wie sie mit Gefühlen und Konflikten in der Familie besser umgehen können.
Über Gefühle sprechen, Verständnis und Anerkennung zeigen
Oft hilft es schon, wenn wir einander wirklich zuhören und verständnisvoll reagieren. Sich auszutauschen ist wichtig, denn jedes Familienmitglied geht auf seine eigene Weise mit der aktuellen Situation um. Dabei ist es sinnvoll, „Ich-Botschaften“ zu nutzen (z. B. „Ich fühle mich überfordert, weil…“ oder „Ich habe Angst, dass…“). Vermeiden sollten wir es, andere zu beschuldigen oder etwas zu verallgemeinern („Immer machst du…“, „Nie kannst du…“). Im nächsten Schritt kann man fragen: „Was kann ich/was können wir tun, damit es dir besser geht?“ oder „Was würde dir jetzt guttun?“. Ein Elternteil, der sich überfordert fühlt, kann vielleicht einige Aufgaben an seinen Partner abgeben. Oft sind es auch die kleinen Dinge wie eine Umarmung oder ein Lob, die helfen.
Atmen Sie durch, wenn es stressig wird
Viele Eltern und Kinder sind zurzeit angespannter als sonst. Manchmal können Auseinandersetzungen auch einmal lauter werden, was aber meist nur noch mehr belastet. Ein Tipp: Geben Sie sich in solchen Situationen eine kurze Pause, atmen Sie tief durch und zählen Sie innerlich bis zehn. Sprechen Sie dann in ruhigem Ton mit Ihrem Kind. Auch beim Streit mit der Partnerin oder dem Partner halten Sie kurz inne, um ruhiger und verständnisvoller miteinander umzugehen.
Geben Sie sich gegenseitig Freiraum
Dennoch kann es mal passieren, dass es zum Streit kommt. Dann ist es oft hilfreich, erst einmal auseinanderzugehen, bis man sich beruhigt hat. Geben Sie sich gegenseitig Freiraum und akzeptieren Sie, dass die Zimmertür jetzt vielleicht für eine Weile zu bleibt. Bleiben Sie offen für ein versöhnendes Gespräch mit Ihrem Kind.
Für uns selbst sorgen und neue Kraft schöpfen
Machen Sie sich immer wieder bewusst, dass es keine leichte Aufgabe ist, sich unter den derzeitigen Bedingungen rund um die Uhr gut um Ihre Kinder zu kümmern. Sie geben Ihr Bestes und wenn Sie sich überfordert oder müde fühlen, ist das ganz normal. Umso wichtiger ist es, dass Sie sich auch um sich selbst kümmern. Schaffen Sie sich selbst Pausen. Vereinbaren Sie beispielsweise mit Ihrer Familie Zeiten, in denen jede und jeder für sich tun kann, was er oder sie möchte. Sie können auch gemeinsam mit ihrem Kind überlegen, wie es sich für eine gewisse Zeit selbstständig beschäftigen kann. Nutzen Sie Ihre freie Zeit, um zu tun, was Ihnen Freude macht und guttut.
Tipps für den Umgang mit Anspannungen in der Familie finden Sie bei Familien unter Druck und Corona und du.