Psychisch stabil bleiben
15:30 · 16. September 2022

Herausforderungen als Paar bewältigen

Die Coronavirus-Pandemie kann eine Paarbeziehung herausfordern. Wir geben Tipps zum Umgang mit Belastungen in Paarbeziehungen.

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Die Coronavirus-Pandemie kann eine Herausforderung für viele Paare sein

Die Coronavirus-Pandemie kann eine Paarbeziehung herausfordern. Durch die Arbeit im Homeoffice sind Paare möglicherweise ständig zusammen. Treffen mit mit Freundinnen, Freunden und Bekannten sind noch immer nicht in der gewohnten Weise möglich. Zusätzlich kann es sein, dass jede und jeder unterschiedlich mit der Situation umgeht. Manchen hilft es vielleicht, Nähe zu suchen und sich auszutauschen, während andere unter Umständen ungern über Gefühle sprechen und sich eher zurückziehen. Auch Fernbeziehungen sind belastet, wenn es nicht möglich ist, sich gegenseitig ohne Hürden zu besuchen. Unter diesen besonderen Herausforderungen kann es leicht zu Konflikten kommen. Wir geben einige Tipps zum Umgang mit Belastungen in Paarbeziehungen. Sollten Sie Kinder haben, finden Sie ergänzende Informationen in der Rubrik „Eltern mit Kindern.

„Konstruktiv streiten“ 

Hin und wieder zu streiten ist normal und kann dazu beitragen, Meinungsverschiedenheiten zu klären, Gefühlen Ausdruck zu verleihen und Probleme zu lösen. Damit ein Streit dazu führt, eine Situation zu klären und nicht zu verschlimmern, ist es hilfreich, sich an ein paar Regeln für „konstruktives Streiten“ zu orientieren. Finden Sie auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs) hierzu konkrete „Streit-Regeln“.

Nähe und Distanz 

Jeder Mensch braucht mal Zeit für sich allein. Manche Menschen benötigen davon mehr, andere weniger. Auf der anderen Seite ist es auch wichtig, bewusst Zeit zu zweit zu verbringen. Versuchen Sie herauszufinden, was Ihnen beiden guttut. Falls Ihr Partner oder Ihre Partnerin mehr Zeit für sich allein braucht als Sie, können Sie z. B. während dieser Zeit mit Freundinnen und Freunden oder Familienmitgliedern telefonieren oder sich verabreden. Wenn Sie umgekehrt lieber mehr Zeit für sich hätten, sprechen Sie darüber, warum Ihnen das so wichtig ist. Planen Sie zusammen auch gemeinsame Aktivitäten und verbindende Momente.

Raum für Arbeit und Privates

Die Arbeit im Homeoffice kann dazu führen, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben verschwimmen. Versuchen Sie daher, die Arbeit räumlich und zeitlich abzugrenzen. Richten Sie sich Ihren Arbeitsplatz und Ihre Arbeitszeiten so ein, dass Sie sich gegenseitig möglichst wenig stören. Legen Sie fest, wann Sie Feierabend machen und nehmen Sie sich außerhalb Ihrer Arbeitszeiten bewusst Zeit für Ihre Beziehung, z. B. beim gemeinsamen Abendessen. Ein Tipp: Sprechen Sie beim Abendessen nicht über Ihre Arbeit oder COVID-19, sondern genießen Sie soweit möglich die Zeit zu zweit.

Soziale Kontakte 

Es ist hilfreich, auch außerhalb der Partnerschaft Kontakte zu pflegen, z. B. telefonisch oder persönlich unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Regelungen. Durch den Austausch mit Personen außerhalb Ihrer „Vier Wände“ können Sie neue Eindrücke und Anregungen für die Gestaltung Ihres Alltags bekommen.

Weitere Tipps bietet die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung.

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