Finden Sie hier grundlegende Informationen zum neuartigen Coronavirus – zu Übertragung, Art und Herkunft des Virus sowie zum aktuellen Forschungsstand.
Coronaviren wurden erstmalig Mitte der 1960er Jahre identifiziert. Der Name "Coronavirus" bezieht sich auf das Aussehen der Coronaviren unter dem Mikroskop, das an eine Krone oder einen Kranz erinnert (lateinisch corona = Kranz, Krone). Ein Teil der Erkältungskrankheiten des Menschen wird durch Coronaviren ausgelöst. Das neuartige Coronavirus wird als "neuartig" bezeichnet, da es sich um ein neues Virus der Virusfamilie der Coronaviren handelt, das erstmals im Dezember 2019 identifiziert wurde. Seit dem 11. Februar 2020 trägt dieses Virus, das vorläufig mit 2019-nCoV bezeichnet wurde, einen neuen Namen: SARS-CoV-2. Das Akronym SARS steht hierbei für “Schweres Akutes Atemwegssyndrom”. Die Erkrankung, welche durch SARS-CoV-2 ausgelöst wird, wird mit COVID-19 bezeichnet (Corona Virus Disease 2019). Coronaviren können Menschen oder Tiere infizieren. In manchen Fällen können Coronaviren, die zuvor ausschließlich Tiere infiziert haben, auf den Menschen übertreten, sich dort weiterverbreiten und auch zu schweren Erkrankungen führen. In der Vergangenheit war das bei den Ausbrüchen von SARS-CoV (Severe Acute Respiratory Syndrome) und MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome) der Fall. Auch bei dem neuartigen Coronavirus trifft dies vermutlich zu.
Innerhalb weniger Monate haben Biotechnologieunternehmen Impfstoffe gegen SARS-CoV-2 entwickelt. Endlich steht uns nun die Corona-Schutzimpfung zur Verfügung. Alle Antworten auf Verteilungsfragen, zur Wirksamkeit des Impfstoffs und weitere Informationen finden Sie hier.
Informationen finden Sie auf dieser Website , beim Robert Koch-Institut oder beim Paul-Ehrlich-Institut.
Das Akronym SARS steht für „Schweres Akutes Atemwegssyndrom”. Das Syndrom wurde erstmals im November 2002 entdeckt. Der SARS-Erreger stammt aus derselben Virusfamilie wie das neuartige Coronavirus. Das neuartige Coronavirus ähnelt dem SARS-Virus daher sehr. Aufgrund dieser engen Verwandtschaft wird das Virus als SARS-CoV-2 gennant.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen den Viren ist, dass bei SARS die Symptome häufig auftreten, bevor das Virus weiter übertragen werden kann. So lassen sich Infektionsketten leichter unterbrechen. Im Gegensatz dazu kann das neuartige Coronavirus noch vor den ersten Symptomen übertragen werden. In machen Fällen treten gar keine Symptome auf.
Man nimmt an, dass die jetzige Coronavirus-Pandemie in asiatischen Fledermäusen ihren Ursprung hat, ein direkter Nachweis ist bislang jedoch nicht geführt worden. Es ist nicht geklärt, ob das Virus unmittelbar von einer Fledermaus auf Menschen übertragen wurde oder eine weitere Tierart das Virus von der Fledermaus auf den Menschen übertragen hat. Die ersten Menschen haben sich nach derzeitigen Erkenntnissen auf einem Seafood-Markt in der chinesischen Stadt Wuhan infiziert, bei dem auch Wildtiere bzw. Organe von anderen Tieren und Reptilien angeboten wurden. Die ersten Infektionen wurden im Dezember 2019 bekannt. Nach derzeitigem Kenntnisstand spielen die einheimischen Fledermäuse bei der jetzigen Coronavirus-Pandemie keine Rolle. Daher gibt es keinen Grund, diese streng geschützten Arten zu verfolgen, sie aus Wohnhäusern zu vergrämen oder ihre Quartiere zu zerstören. Ein direkter Kontakt von Fledermäusen und Menschen ist per se extrem selten. Nicht ausgeschlossen ist, dass der Erreger durch infizierte Personen in unsere einheimischen Fledermauspopulationen hineingetragen wird.
Tritt eine Krankheit in einem zeitlich und örtlich begrenzten Rahmen auf, spricht man von einer Epidemie. Im Gegensatz zu einer Epidemie betrifft eine Pandemie die gesamte Welt, d. h., sie ist nicht örtlich begrenzt und ist länder- und kontinentübergreifend. Die weltweite Ausbreitung von COVID-19 wurde von der WHO am 11.03.2020 zu einer Pandemie erklärt. Spricht man nur von den aktuellen Fallzahlen in Deutschland kann der Begriff Epidemie genutzt werden. Infektionsepidemiologische Auswertungen über die Situation in Deutschland stellt das Robert Koch-Institut online zur Verfügung.
Vorschlag zum Aktualisieren: Der Begriff „Welle“ ist kein wissenschaftlich exakt definierter Begriff. Manche definieren eine Welle als eine exponentielle Zunahme der Neuinfektionen, andere sprechen erst von ihr, wenn es zu einer Überforderung des Gesundheitssystems kommt. Das Robert Koch-Institut stellt eine Analyse der ersten COVID-19-Welle in Deutschland auf seiner Website bereit.
Seit Ende 2020 wird aus Großbritannien über die zunehmende Verbreitung einer neu aufgetretenen Virusvariante berichtet. Es gibt zunehmend Hinweise, dass diese Variante eine erhöhte Übertragbarkeit und höhere Reproduktionsanzahl aufweisen könnte. Es wird außerdem von einer neuen Virusvariante in Südafrika berichtet, die ebenfalls möglicherweise mit einer höheren Übertragbarkeit einhergeht. Um einen besseren Überblick über Virusmutationen zu bekommen, fördert die Bundesregierung die bundesweite Sequenzierung der Viren. Virologische Basisdaten und Virusvarianten zu SARS-CoV-2 stellt das RKI hier zur Verfügung.
Angesichts der neu aufgetretenen Mutationen ist es umso wichtiger, die bekannte AHA-Formel konsequent zu beachten, um generell eine Übertragung von SARS-CoV-2 zu verhindern und die Ausbreitung der neuen, möglicherweise noch stärker ansteckenden Variante einzudämmen.
Wissenschaftlich fundierte Informationen zu der SARS-CoV-2-Virusvarianten in Großbritannien und Südafrika finden Sie beim Robert-Koch-Institut:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Virusvariante_Grossbritannien.html
Stand: 04.01.2021
Eine Mutation ist die Veränderung im Erbgut eines Virus, der RNA. Um eine Mutation festzustellen, muss man die RNA-Sequenz des Virus im Labor untersuchen und kann sie dann mit dem ursprünglichen Virus-Erbgut oder seinen bisherigen Mutationen vergleichen. Um die Mutationen des Coronavirus zu erforschen, fördert die Bundesregierung die bundesweite Genomsequenzierung der Viren. Das heißt, ein bundesweites Netzwerk von Laboren sendet Proben von positiv auf SARS-CoV-2 getestete Personen zur Genomsequenzierung an das Robert Koch-Institut (RKI) oder an das Konsiliarlabor für Coronaviren an der Charité. Mit Hilfe der Sequenzdaten kann die Veränderung der Viren und das Auftreten neuer Varianten frühzeitig entdeckt werden. Auch der Eintrag neuer Varianten aus dem Ausland kann so zeitnah festgestellt werden. Die Bundesregierung will die flächendeckende Sequenzierung von Coronaviren vorantreiben. Dafür wird die Laboranalyse finanziell gefördert, die Akteure werden vernetzt und die gewonnenen Ergebnisse an einer zentralen Stelle gesammelt und ausgewertet. Weitere Informationen zur neue Coronavirus-Surveillanceverordnung finden Sie hier.
Aufgrund der Neuartigkeit des Virus und der Krankheit gibt es bis jetzt keine Definition für Langzeitauswirkungen und möglichen Folgeschäden einer COVID-19-Erkrankung. Langzeitfolgen einer COVID-19-Erkrankung werden daher nicht als einheitliches Phänomen betrachtet, sondern als verschiedene Krankheitsbilder beschrieben, die sowohl zeitversetzt als auch parallel in verschiedenen Ausprägungen auftreten können.
Bisher lassen sich beispielsweise organspezifische Langzeitfolgen nach Intensivbehandlungen beobachten. Darüber hinaus kommen, auch bei milderen Verläufen, längerfristige Müdigkeitserscheinungen, Merkstörungen, Gedächtnisprobleme oder Wortfindungsstörungen vor. Auch wird in der Literatur von ungewöhnlichen Symptomen wie plötzlichem Erbrechen und starkem Schwindel berichtet. Über den klinischen Verlauf von COVID-19 nach sehr milden Krankheitsverläufen oder asymptomatischen Infektionen ist bislang wenig bekannt.
Verlässliche, repräsentative Daten zum Anteil der Erkrankten mit Langzeitfolgen liegen derzeitig nicht vor. In einer prospektiven Studie zu COVID-Symptomen hatten 13,3% der Erkrankten länger als 4 Wochen Symptome, 4,5% länger als 8 Wochen, und 2,3% länger als 12 Wochen. Die Hauptrisikofaktoren für Langzeitfolgen waren ein höheres Alter, ein höherer Body-Mass-Index (BMI), sowie weibliches Geschlecht. Bei schweren Verläufen ist dieser Anteil höher - Daten aus England deuten darauf hin, dass etwa 40% der hospitalisierten Erkrankten längerfristige Unterstützung benötigen.
Eine Erkrankung mit COVID-19 führt zu verschiedenen Symptomen, u. a. Husten, Fieber, Schnupfen und Gliederschmerzen. Die meisten Erkrankungen verlaufen mild, 14% allerdings schwer und 5% kritisch. Eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus kann dann nicht nur die Atemwege, sondern auch andere Organsysteme betreffen. Als Komplikationen und Folgeerkrankungen wurden bisher neben Infektionen der Atemwege und Lungenentzündungen, Erkrankungen des Nervensystems, der Haut oder des Herz-Kreislauf-Systems beobachtet. In einzelnen Fällen traten auch entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, des Gehirns oder der Hirnhaut auf, die möglicherweise mit COVID-19 in Zusammenhang standen. Bei einem Teil der Erkrankten ließ sich eine Mitbeteiligung des Herzens nachweisen. Unter den Betroffenen waren auch COVID-19-Fälle mit mildem oder moderatem Verlauf sowie Kinder. Auch Magen-Darm-Beschwerden oder Nierenerkrankungen können als Folgeerkrankung auftreten. Weitere Informationen zu Folgeerkrankungen und Komplikationen finden Sie auf der Webseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) oder des Robert Koch-Instituts.
Aufgrund der Neuartigkeit des Virus und der Krankheit gibt es bis jetzt keine Definition für Langzeitauswirkungen und möglichen Folgeschäden einer COVID-19-Erkrankung. Mehr dazu lesen Sie hier.
Niemand sollte eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus auf die leichte Schulter nehmen. Denn die durch das Virus ausgelöste Krankheit COVID-19 kann tödlich enden. Allerdings verspüren zirka 80 Prozent der Menschen, die sich mit dem Virus infizieren, nur leichte oder gar keine Krankheitszeichen. Es gibt jedoch auch schwere Verläufe mit Lungenentzündungen, bei denen ein Aufenthalt in einer Klinik notwendig ist oder sogar ein Beatmungsgerät gebraucht wird. Wie groß der Anteil derjenigen ist, die aufgrund des Virus sterben, lässt sich derzeit schwer sagen. Todesfälle traten bisher vor allem bei Risikopatienten auf, d. h. vor allem bei älteren Menschen über 60 Jahre oder bei Menschen mit Vorerkrankungen. Weitere Informationen zu den Symptomen von COVID-19 und was sie beachten sollten, um einen schweren Verlauf der Krankheit zu umgehen, finden Sie im Artikel Fieber, Husten, Unwohlsein.
Alle Altersgruppen können sich infizieren und erkranken. Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind Menschen höheren Alters (60+) und jene, die bereits von Grunderkrankungen betroffen sind.
Wenn Sie zu dieser Gruppe gehören, finden Sie hier weitere Informationen.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) kann die ABO-Blutgruppe einen Einfluss auf das individuelle Infektionsrisiko mit dem neuartigen Coronavirus haben. Dies betrifft sowohl die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, als auch die Schwere der Symptome. Die Studien zur Blutgruppe als Risikofaktor für eine COVID-19-Erkrankung zeigen allerdings keine einheitlichen Ergebnisse und werden noch intensiv diskutiert. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Aktuelle Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Kinder etwas weniger empfänglich für eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sind und im Übertragungsgeschehen möglicherweise eine geringere Rolle als Erwachsene spielen. Das muss jedoch noch weiter untersucht werden. Ein schwerer Verlauf der Erkrankung bei ansonsten gesunden Kindern (nicht chronisch vorerkrankt) ist sehr selten.
Das Risiko, sich mit dem neurartigen Coronavirus zu infizieren ist - soweit bisher bekannt - für Männer und Frauen etwa gleich groß. Es gibt jedoch Hinweise darauf, dass Männer häufiger einen schweren Krankheitsverlauf erleiden als Frauen. Die Ursachen dafür sind noch nicht ausreichend erforscht.
Das deutsche Gesundheitssystem gehört zu den besten in Europa. Es werden weiterhin Maßnahmen gegen die Ausbreitung von COVID-19 umgesetzt. Um die Belastung des Gesundheitssystems so gering wie möglich zu halten und die Versorgung schwerkranker Patientinnen und Patienten sicherzustellen, ist es wichtig, dass die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus so langsam wie möglich erfolgt. Wichtigste Regel bleibt in allen Bereichen das Einhalten eines Mindestabstands von 1,5 Metern zu anderen Personen. Außerdem ist es weiterhin geboten, die Hygieneregeln (richtiges Husten, Niesen und Händewaschen) einzuhalten und im Alltag eine Maske zu tragen (AHA-Formel). Die Bundesländer haben eine Vorschrift für das Tragen von sogenannten OP-Masken oder auch Masken der Standards FFP2 oder KN95/N95 beim Einkauf und im öffentlichen Personennahverkehr erlassen. Regional kann es zu Änderungen kommen, bitte prüfen Sie die jeweils geltenden Regelungen an Ihrem Ort. Details zu den Regelungen finden Sie auf den Regierungsseiten der Länder.
Auch die Nutzung der Corona-Warn-App trägt zur Entlastung des Gesundheitssystems bei: Wenn eine infizierte Person ihr positives Testergebnis in der App einträgt, werden Kontakte identifiziert und benachrichtigt, die ebenfalls ein erhöhtes Risiko auf eine COVID-19-Erkrankung haben. Infektionsketten können so noch zielgenauer identifiziert und das neuartige Coronavirus schneller eingedämmt werden.
Die Grippeschutzimpfung ist außerdem eine Möglichkeit, um das Gesundheitssystem zu unterstützen: Wenn durch die Impfung weniger Menschen an der Grippe erkranken, haben Krankenhäuser, Gesundheitsämter und Praxen mehr Kapazitäten für COVID-19-Erkrankte.
Nein. Pollenallergiker und -allergikerinnen haben keine verminderte immunologische Abwehr. Die Abwehr gegen Bakterien und Viren ist bei ihnen normal, sie sind nicht immungeschwächt. Menschen mit Heuschnupfen haben eine verstärkte immunologische Reaktion auf die in der Luft fliegenden Pollen. Pollenallergiker und -allergikerinnen sollten die von ihnen eingesetzten Medikamente weiterhin verwenden und nicht absetzen.
Nein. Antikörperstudien werden von Forschungsinstituten, Laboren oder ausgebildeten Ärzten durchgeführt. Die Qualität und Genauigkeit der Antikörpertestformate aus dem Internet kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abschließend beurteilt werden. Bitte informieren Sie sich bei Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin, wenn Sie einen Antikörpernachweis wünschen.
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung hat immer noch keinerlei Immunschutz gegen SARS-CoV-2. Die Atemwegserkrankungen verursachende Viren verbreiten sich, laut den Informationen des Robert Koch-Insituts, schlechter im Sommer. Dies passiert vor allem aufgrund der höheren Temperaturen und der UV-Strahlung. Eine Saisonalität wurde bei anderen humanen Coronaviren, wie Schnupfenviren, beobachtet.
Im Gegensatz zum Sommer halten sich die Menschen im Winter eher in geschlossenen Räumen auf. Damit sich das neuartige Coronavirus in diesen Räumen nicht ausbreiten kann, ist es ratsam, häufig zu lüften. Daher gilt die Formel: AHA+L (Abstand halten, Hygieneregeln befolgen, Alltag mit Maske und Lüften). Wir sollten zusätzlich alle darauf achten, unsere Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren und wenn möglich, zuhause zu bleiben. Außerdem ist zu erwarten, dass in den kälteren Jahresszeiten die Anzahl der Grippepatienten und -patientinnen höher ist. Um das Gesundheitssystem nicht weiter zu belasten, ist es in diesem Jahr besonders zu empfehlen, sich gegen die Grippe impfen zu lassen. So leisten Sie einen Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems und die Kapazitäten können für mögliche COVID-19-Erkrankte bereitgehalten werden.
Fieber ist eines der am häufigsten auftretenden Symptome von COVID-19. Die Fiebermessung beispielsweise vor Betreten des Arbeitsplatzes oder an Flughäfen soll dazu dienen, infizierte Personen zu identifizieren und so die Weiterverbreitung des neuartigen Coronavirus zu vermeiden. Temperaturmessungen bieten allerdings keinen vollwertigen Schutz vor einer weiteren Ausbreitung des neuartigen Coronavirus, da nicht jeder oder jede Erkrankte Fieber entwickelt.
Zurzeit arbeitet die forschende Wissenschaft mit Hochdruck an neuen Erkenntnissen im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus. Darunter gibt es bspw. verschiedene Studien über Antikörper oder Impfstoffe. Diese hohe Anzahl an Studien mit teils unterschiedlichen Ergebnissen kann auf den ersten Blick verwirrend wirken. Für das Fachpublikum bietet das Robert-Koch-Institut eine Datenbank über klinische Studien, die das Coronavirus weiter erforschen. Zusätzlich finden Sie hier weitere Antikörperstudien. In diesen Übersicht finden Sie auch externe Studien. Zusäzlich finden Sie auf den Seite des RKI auch Einschätzungen zu Studien.
Das Nowcasting erstellt eine Schätzung des Verlaufs der Anzahl von bereits erfolgten COVID-19-Erkrankungsfällen in Deutschland. Berücksichtigt werden der Diagnose-, Melde- und Übermittlungsverzug. Aufbauend auf dem Nowcasting kann eine Schätzung der zeitabhängigen Reproduktionszahl R durchgeführt werden. Die Reproduktionszahl beschreibt, wie viele Menschen eine infizierte Person durchschnittlich ansteckt. Weitere Informationen bekommen Sie auf der Website des Robert Koch-Instituts. Mehr zur Reproduktionszahl erfahren Sie hier.
Das Coronavirus SARS-CoV-2 ist von Mensch zu Mensch übertragbar. Die Tröpcheninfektion ist der Hauptübertragungsweg. Diese Übertragung kann direkt von Mensch zu Mensch erfolgen, wenn virushaltige Tröpfchen an die Schleimhäute der Nase, des Mundes und ggf. des Auges gelangen. Auch eine Übertragung durch Schmierinfektion über die Hände, die mit der Mund- oder Nasenschleimhaut sowie mit der Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden, ist prinzipiell nicht ausgeschlossen.
Außerdem kann SARS-CoV-2 über Aerosole (in der Luft schwebende Tröpfchenkerne, die kleiner als 5 Mikrometer sind) übertragen werden.
Eine Übertragung über Oberflächen ist, insbesondere in der unmittelbaren Umgebung von infizierten Personen, nicht auszuschließen. Die Coronaviren SARS-CoV-2 wurden auch in Stuhlproben Betroffener gefunden. Ob SARS-CoV-2 auch über den Stuhl verbreitet werden kann, ist noch nicht abschließend geklärt.
Es ist möglich, dass man sich mit dem neuartigen Coronavirus angesteckt hat, ohne dies zu bemerken. Manchmal fallen die Krankheitsanzeichen sehr schwach aus oder fehlen ganz. Allerdings können auch infizierte Personen ohne Symptome das Virus übertragen.
Die Inkubationszeit kann bis zu 14 Tage andauern, im Durchschnitt beträgt sie jedoch fünf bis sechs Tage.
Untersuchungen zeigen, dass das neuartige Coronavirus auch über Aerosole übertragen werden kann. Aerosole sind Tröpfchenkerne, die kleiner als fünf Mikrometer sind und die beim normalen Sprechen, aber vor allem beim Singen oder lauten Lachen und Sprechen freigesetzt werden können. Diese Tröpfchenkerne können über einen längeren Zeitraum in der Luft stehen und potenziell Viren übertragen. Daher sollten Räume, in denen sich mehrere Menschen aufhalten, regelmäßig gelüftet werden.
Bei der Querlüftung entsteht durch weit geöffnete, möglichst gegenüberliegende Fenster ein Durchzug. Dadurch wird die Raumluft schnell gegen Frischluft ausgetauscht. Auch die Stoßlüftung, bei die Fenster im Raum einige Minuten weit geöffnet werden, funktioniert gut. Das bloße Ankippen der Fenster allein ist kaum wirksam. CO2-Ampeln, die die CO2-Konzentration in der Luft messen, können als Anhaltspunkt für einen hygienisch ausreichenden Luftwechsel dienen.
Zusätzlichen Schutz bieten Verhaltensregeln, die in der AHA-Formel zusammengefasst sind: Abstand halten (mindestens 1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (richtiges Husten, Niesen und Händewaschen) und im Alltag eine Maske tragen.
Untersuchungen weisen darauf hin, dass das neuartige Coronavirus auch über Tröpfchenkerne (Aerosole) übertragen werden kann. Trotzdem ist das Risiko einer Übertragung des Virus durch zentrale Klima- und Lüftungsanlagen bei regelmäßiger Wartung und Kontrolle der Anlangen gering. Da dezentrale Klimaanlagen nur einzelne Räume belüften, können krankheitserregende Viren von einem Raum, in dem sich eine infizierte Person aufhält, nicht in andere Bereiche eines Gebäudes gelangen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Website des Umweltbundesamts.
Um die Übertragung des Coronavirus über die Luft zu vermeiden, sollten Räume, in denen sich mehrere Menschen aufhalten, regelmäßig gelüftet werden. Das Tragen einer Maske kann das Risiko einer Übertragung minimieren. Empfohlen werden sogenannte OP-Masken oder auch Masken der Standards FFP2 oder KN95/N95. Der Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Personen sollte, wo möglich, eingehalten werden.
Coronaviren breiten sich bei niedriger relativer Luftfeuchtigkeit in Innenräumen stärker aus. Die Überlebenschancen des Virus sind höher und es bleibt länger in der Luft. Zudem sind trockene Nasenschleimhäute für Viren durchlässiger. Eine Luftfeuchtigkeit im Bereich von 40-60 Prozent reduziert die Übertragungswahrscheinlichkeit signifikant. Das normale Niveau der Raumluftfeuchtigkeit in der Wintersaison liegt bei etwa 30 bis 40 Prozent. In privaten, kleinen Räumen können Luftbefeuchter helfen.
Zurzeit laufen in Deutschland und weltweit mehrere klinische Prüfungen mit verschiedenen Arzneimitteln zur möglichen Therapie von COVID-19-Patientinnen und Patienten.
Aktuelle Informationen dazu finden Sie beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und beim Paul-Ehrlich-Institut.
Neben nationalen Maßnahmen beteiligt sich die Bundesregierung auch an europäischen Beschaffungsmaßnahmen, um eine angemessene Versorgung von COVID-19-Patientinnen und Patienten sicherzustellen.
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) hat im Verbund mit drei Instituten für Virologie die Labordaten von COVID-19-Infizierten ausgewertet. Im Blut asymptomatischer Patienten wie auch bei Patienten mit weniger ausgeprägten Symptomen konnte kein SARS-CoV-2-Genom nachgewiesen werden. Das Virus-Genom fand sich lediglich im Serum eines schwer erkrankten Patienten. Aufgrund der Erfahrungen mit anderen Coronavirus-Infektionen und weiteren Viren, die zu Atemwegsinfektionen führen, wird die Gefahr einer transfusionsbedingten Übertragung des neuartigen Coronavirus aktuell als gering eingeschätzt. Diese Ergebnisse zeigen, dass eine Übertragung des neuartigen Coronavirus durch die Blutspenden von infizierten Personen ohne Symptome nicht zu erwarten ist. Weitere Informationen zu Blutspenden während der Coronavirus-Epidemie finden Sie hier.
In einigen Fällen kann das Virus im Stuhl nachgewiesen werden, ggf. auch noch längere Zeit nach Beginn der Symptome. Der Nachweis allein bedeutet aber nicht, dass Viren aus dem Stuhl in der Lage sind, andere Personen anzustecken. Nach derzeitigem Stand ist eine Übertragung aus dem Stuhl über Schmierinfektion äußerst selten. Man geht derzeit davon aus, dass sich das Virus vor allem über Tröpfcheninfektion bzw. Schmierinfektion von Sekreten aus den Atemwegen über die Hände und Aerosole überträgt. Der Wasserkreislauf spielt bei der Übertragung des Virus keine Rolle.
Nein, die Übertragung des neuartigen Coronavirus über Trink- bzw. Leitungswasser ist höchst unwahrscheinlich. Trink- bzw. Leitungswasser kann bedenkenlos getrunken werden. Durch ein mehrstufiges Verfahren werden Krankheitserreger und Schadstoffe während der Trinkwasseraufbereitung in Deutschland aus dem Wasser entfernt.
Von Coronaviren weiß man, dass sie auf unbelebten Oberflächen wie Metall, Glas oder Plastik eine gewisse Zeit überleben können. Die Stabilität in der Umwelt hängt dabei von vielen Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beschaffenheit der Oberfläche ab. Um sich vor Virusübertragungen über kontaminierte Oberflächen zu schützen, ist es wichtig, die Hygieneregeln wie regelmäßiges Händewaschen zu beachten und die Hände vom Gesicht fernzuhalten. Eine Übertragung des Virus über Lebensmittel, wie z. B. Fleisch, ist unwahrscheinlich. Es sind bisher keine Fälle von Ansteckungen mit dem neuartigen Coronavirus durch den Verzehr von Lebensmitteln bekannt. Das Infektionsrisiko wird außerdem durch das Erhitzen der Lebensmittel weiter reduziert, da die Coronaviren hitzeempfindlich sind. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Internetseite des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Es ist wichtig, dass Sie Ihr Immunsystem stetig auf natürliche Weise stärken. Durch Bewegung an der frischen Luft und gesunde Ernährung unterstützen Sie Ihre Immunabwehr. Eine gesunde Lebensweise allein schützt allerdings nicht ausreichend vor einer Infektion. Daher ist es wichtig, dass Sie stets auf die Verhaltensregeln achten, die in der AHA-Formel zusammengefasst sind: Abstand einhalten (mindestens 1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (richtiges Husten und Niesen, Händewaschen) und im Alltag eine Maske tragen.
Es gibt keine Hinweise darauf, dass Nahrungsergänzungsmittel eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus verhindern können. Es gibt keine wissenschaftlichen Studien, die eine Wirksamkeit von bestimmten Pflanzen, Vitaminen oder Mineralstoffen gegen COVID-19 beweisen. Wenn Studien zitiert sind, beziehen sich diese auf andere Viren. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft.
Auch beim Sex besteht ein hohes Ansteckungsrisiko, denn die Wahrscheinlichkeit einer Übertragung steigt, wenn man einer Person, die mit dem neuartigen Coronavirus infiziert ist, näher als 1,5 Meter kommt. Auch beim Küssen besteht ein hohes Risiko für eine Übertragung, da hier Speichel ausgetauscht wird. Weitere Informationen finden Sie hier.
Ja, Haustiere können sich mit dem neuartigen Coronavirus infizieren. Dazu gehören unter anderem Hunde, Katzen, Frettchen und Goldhamster. In den meisten Fällen zeigen die erkrankten Tiere keine Symptome. Infizierte Personen sollten gerade beim Kontakt zu ihren Haustieren besonders auf Hygiene achten, engen Kontakt möglichst vermeiden, die Tiere nicht anhusten oder anniesen und sich von ihnen nicht durchs Gesicht lecken lassen.
Derzeit wird untersucht, welche Rolle Haustiere bei der Übertragung des Virus auf den Menschen spielen. Falls bei Ihrem Haustier durch den zuständigen Tierarzt oder der zuständigen Tierärztin eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus festgestellt wurde, muss dies dem zuständigen Veterinäramt gemeldet werden. Üblicherweise geschieht dies durch den behandelnden Tierarzt, der Tierärztin oder das Labor. Durch diese Meldeplflicht sollen Antworten auf weitergehende und noch ungeklärte Fragen über Vorkommen und Ausbreitung von Corona-Infektionen bei Haustieren gefunden werden. Weitere Informationen finden Sie auch auf den Internetseiten des Bundeslandwirtschaftsministerium und beim Friedrich-Loeffler-Institut.
Es gibt bisher keine Hinweise darauf, dass Haustiere das neuartige Coronavirus übertragen können. Bei der Übertragung des Virus ist der Kontakt von Mensch zu Mensch ausschlaggebend. Der Kontakt gesunder Personen zu Haustieren muss aus derzeitiger Sicht des Friedrich-Loeffler-Instituts daher nicht eingeschränkt werden. Allerdings ist es als allgemeine Vorsichtsmaßnahme ratsam, grundlegende Prinzipien der Hygiene zu beachten, wenn man mit Tieren in Kontakt kommt, wie z. B. die Hände gründlich mit Seife zu waschen. Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Friedrich-Loeffler-Instituts.
Aus Sicht des Friedrich-Loeffler-Instituts können und sollten Haustiere bei einer Infektion des Tierhalters im Haushalt verbleiben. Unbedingt beachtet werden sollten jedoch allgemeine Hygieneregeln wie Händewaschen vor und nach Kontakt mit den Tieren. Einen engen Kontakt zu seinen Tieren sollte eine infizierte Person generell vermeiden. Außerdem sollten Personen, die sich in Quarantäne befinden, Bekannte oder Freunde bitten, bei der Pflege des Tieres zu unterstützen. Das schließt u. a. das Gassigehen mit Hunden ein. Katzen sollten nach Möglichkeit für die Dauer der Quarantäne das Haus nicht verlassen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Friedrich-Loeffler-Instituts.
Nach den bisherigen Erkenntnissen gibt es keine Hinweise dafür, dass Stechmücken das neuartige Coronavirus übertragen können. Der Hauptübertragungsweg in der Bevölkerung ist die Tröpfcheninfektion. Diese Übertragung kann direkt von Mensch zu Mensch erfolgen, wenn virushaltige Tröpfchen an die Schleimhäute der Nase, des Mundes und ggf. des Auges gelangen. Auch eine Übertragung durch Schmierinfektion über die Hände, die mit der Mund- oder Nasenschleimhaut sowie mit der Augenbindehaut in Kontakt gebracht werden, ist möglich. Welche weiteren Übertragungswege es gibt, finden Sie auf dieser Seite.
Bitte informieren Sie sich zu länderspezifischen Regelungen bei offiziellen Stellen in Ihrem Bundesland, z. B. auf den Seiten Ihrer Landesregierung:
Das Robert Koch-Institut (RKI) analysiert fortlaufend verschiedene Datenquellen, um die Lage in Deutschland so genau wie möglich erfassen und einschätzen zu können. Es werden die bundesweit einheitlich erfassten und an das RKI übermittelten Daten zu bestätigten COVID-19-Fällen dargestellt. Die Gesundheitsämter übermitteln ihre Daten gemäß Infektionsschutzgesetz spätestens am nächsten Arbeitstag elektronisch an die zuständige Landesbehörde und von dort an das RKI. In der aktuellen Lage übermitteln die meisten Ämter täglich. Das Robert Koch-Institut veröffentlicht nur Fälle, bei denen eine labordiagnostische Bestätigung unabhängig vom klinischen Bild vorliegt. Die Daten werden im RKI einmal täglich jeweils um 0:00 Uhr aktualisiert. Alle Informationen werden bewertet und im täglichen Situationsbericht veröffentlicht. Eine Übersicht über die Fälle in Deutschland ist unter www.rki.de/covid-19-fallzahlen zu finden. Eine grafische Übersicht der Fallzahlen nach Bundesland und Landkreisen finden Sie hier. Beides wird täglich aktualisiert. Durch die Dateneingabe und Datenübermittlung entsteht von dem Zeitpunkt des Bekanntwerdens des Falls bis zur Veröffentlichung durch das RKI ein Zeitverzug, sodass es Abweichungen hinsichtlich der Fallzahlen zu anderen Quellen geben kann.
Intensivbetten sind derzeit sichergestellt. Die Mehrheit von COVID-19-Erkrankten zeigt lediglich milde Symptome. Dennoch benötigen etwa 5–8 % eine Behandlung auf der Intensivstation. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) ermöglicht frühzeitig, Engpässe (z. B. bei Intensivbetten) zu erkennen. Mit dem DIVI-Intensivregister werden freie und belegte Behandlungskapazitäten in der Intensivmedizin von etwa 1.300 Akut-Krankenhäusern in Deutschland erfasst. Auf der Internetseite des Registers können Sie interaktive Karten verfolgen und sich weiter informieren. Durch diese tägliche Erfassung kann die Versorgung von Corona-Patientinnen und -Patienten als auch die allgemeine Notfallversorgung gewährleistet bleiben. Krankenhäuser haben außerdem Notfallkonzepte erarbeitet, die die intensivmedizinische Behandlung sicherstellt. Wenn Klinik-Kapazitäten ausgereizt sind, werden zudem Beatmungskapazitäten außerhalb von Intensivstationen genutzt. Intensivbetten sind derzeit also sichergestellt, trotzdem appellieren Bund und Länder angesichts der steigenden Infektionszahlen dringend, sich an die AHA-Formel zu halten und Kontakte so weit wie möglich einzuschränken. So können sich Infektionen von vornherein vermeiden lassen. Die Corona-Warn-App trägt außerdem dazu bei, das Gesundheitssystem zu entlasten.
Der Begriff "Triage" stammt aus der Notfallmedizin und bezeichnet die Methodik, den Schweregrad einer Erkrankung bzw. Verletzung von Patientinnen und Patienten zu erkennen und die Behandlungsdringlichkeit bei ausgereizten Kapazitäten des Gesundheitssystems festzulegen. Die Behandlungsentscheidung ist von dem Ziel abhängig, dass möglichst viele Menschen überleben. Bei COVID-19-Erkrankten geht es um die Entscheidung, wer bei eingeschränkten Behandlungskapazitäten vorrangig intensivmedizinisch behandelt wird. Jede Anstrengung ist wichtig, die Zahlen niedrig zu halten, damit die Kapazitäten des Gesundheitssystemes nicht weiter ausgereizt werden.
Die Johns Hopkins Universität (JHU) und das Robert Koch-Institut beziehen ihre Daten aus unterschiedlichen Quellen. Die Angaben der JHU basieren auf Internetrecherchen, bei der verschiedene Quellen berücksichtigt werden (u.a. Behörden, Medienberichte, Social Media). Dadurch liegen die Zahlen schnell vor. Das RKI verwendet nur offizielle Daten der Gesundheitsämter. Diese Daten sind überprüft und enthalten Angaben zur regionalen Verteilung, Alter, Geschlecht, Symptomen, usw.. Durch die Überprüfung kann etwas Zeit vergehen. Bei Entscheidungen zum Infektionsschutz sind jedoch qualitativ hochwertige Daten erforderlich.
Die Reproduktionszahl R beschreibt, wie viele Menschen eine infizierte Person im Mittel ansteckt. Diese Zahl kann nicht alleine als Maß für Wirksamkeit von Maßnahmen herangezogen werden. Unter anderem muss die absolute Zahl der Neuinfektionen klein genug sein, um die Kapazitäten von Intensivbetten nicht zu überlasten. Am Anfang einer Pandemie gibt es den Startwert R0, der beschreibt, wie viele Menschen ein Infizierter/eine Infizierte im Mittel ansteckt, wenn es noch keine Immunität in der Bevölkerung gibt, noch kein Impfstoff verfügbar ist und noch keine Infektionsschutzmaßnahmen getroffen wurden. Beim neuartigen Coronavirus lag R0 zwischen 2,4 und 3,3, das heißt, jeder Infizierte hat im Mittel etwas mehr als zwei bis etwas mehr als drei Personen angesteckt. Ohne Gegenmaßnahmen wäre die Zahl der Infektionen rasch exponentiell ansteigen. Durch Infektionsschutzmaßnahmen lässt sich die Reproduktionszahl verringern.
Es gilt: Wenn R größer 1, dann steigende Anzahl täglicher Neuinfektionen, Wenn R gleich 1, dann konstante Anzahl täglicher Neuinfektionen, Wenn R kleiner 1, dann sinkende Anzahl täglicher Neuinfektionen.
Beim neuartigen Coronavirus ist es das Ziel, die Reproduktionszahl stabil bei unter 1 zu halten. Weitere Informationen erhalten Sie beim Robert Koch-Institut.
Die Zahl der nicht gemeldeten Fälle in ganz Deutschland ist nicht bekannt. Eine Studie des Robert Koch-Instituts in Kupferzell hat gezeigt, dass in dem Ort 3,9-mal mehr Infektionen nachgewiesen werden konnten, als bislang bekannt waren.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen suchen am Wochenende meist weniger Personen eine Ärztin oder einen Arzt auf. Dadurch werden weniger Tests gemacht und weniger Laboruntersuchungen durchgeführt. Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden. Dazu kommt, dass am Wochenende nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden Daten an das Robert Koch-Institut übermitteln. Gemäß Infektionsschutzgesetz sollte die Übermittlung, sobald die Falldefinitionen des RKI erfüllt sind, spätestens am folgenden Arbeitstag erfolgen. In der aktuellen Lage übermitteln jedoch die meisten Gesundheitsämter früher und häufiger als gesetzlich vorgesehen, meist täglich, auch am Wochenende.
Mit der Bezeichnung "Hotspot" oder "Corona-Hotspot" wird meist eine Region bezeichnet, die ein besonders hohes Infektionsaufkommen verzeichnet. Dabei werden auch Städte und Gemeinden oder einzelne Wohnanlagen als "Corona-Hotspots" bezeichnet, wenn dort relativ viele Infizierte wohnen. Eine ähnliche deutsche Bezeichnung wäre bspw. das Wort "Brennpunkt". Eine genaue Defition dafür gibt es nicht. Als Hotspot werden Regionen verstanden, die kumulativ mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb der letzten 7 Tage verzeichnen. Wenn dies geschieht, wird sofort ein konsequentes Beschränkungskonzept unter Einbeziehung der zuständigen Landesbehörden umgesetzt. Die Landesgesundheitsbehörden informieren darüber das Robert Koch-Institut.
Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen haben beobachtet, dass manche Menschen sehr viele Infektionen (sog. „Superspreader“) übertragen, während andere Infizierte nur wenige oder sogar niemanden infizieren. Wenn eine oder wenige mit dem neuartigen Coronavirus infizierte Personen für derartig viele Neuinfektionen sorgen, nennt man dies „Superspreader". Eine Veranstaltung, auf der viele Menschen durch wenige hochinfektiöse Menschen angesteckt werden, nennt man „Superspreading-Event".
Auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts (RKI) werden die aktuellen Risikogebiete aufgeführt. Das RKI orientiert sich dabei am lokalen Infektionsgeschehen. In einem ersten Schritt wird festgestellt, ob in der Region oder im Staat mehr als 50 Neuinfizierte pro 100.000 Einwohner dokumentiert wurden. Sollte dieser Grenzwert unterschritten werden, wird in einem zweiten Schritt anhand qualitativer Kriteren erörtert, ob dennoch die Gefahr eines erhöhten Infektionsrisikos vorliegt.
Das RKI weist zudem auch Virusvarianten-Gebiete aus. In diesen Gebieten herrscht ein besonders hohes Infektionsrisiko durch verbreitetes Auftreten bestimmter SARS-CoV-2 Virusvarianten. Für Einreisende aus solchen Risikogebieten mit einer Verbreitung besonders ansteckender Virusmutationen gelten gesonderte Regelungen. Die Liste der aktuellen Risikogebiete finden Sie hier. Auch in Deutschland gibt es Risikogebiete. Einige Bundesländer haben deswegen eigene Regelungen erlassen, um das Infektionsgeschehen einzudämmen. Bitte informieren Sie sich auf der Seite Ihres Bundeslands. Eine Übersicht finden Sie hier.
Eine Übertragung von der Mutter auf ihr Neugeborenes, auch bereits im Mutterleib, kann nicht ausgeschlossen werden. In den meisten Fällen zeigen die Kinder, deren Mütter positiv auf das neuartige Coronavirus getestet worden sind, nach der Geburt keine Krankheitszeichen. Bislang sind nur einzelne Fälle von Erkrankungen bei Neugeborenen beschrieben, die möglicherweise Folge einer Infektion im Mutterleib sind. Hinweise auf durch das Virus ausgelöste Fehlgeburten gibt es bislang nicht. Werdende Mütter sollten sich jedoch vor einer Infektion so gut wie möglich schützen und die Verhaltensregeln beachten, die in der AHA-Formel zusammengefasst sind: Abstand einhalten (mindestens 1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (richtiges Husten und Niesen, Händewaschen) und – da wo es eng wird – im Alltag eine Maske tragen. Ist eine Mutter infiziert, ist jedoch eine Übertragung auf das Neugeborene über engen Kontakt und eine Tröpfcheninfektion möglich. Weitere Informationen finden Sie im Artikel Schwangerschaft: Wie kann ich mein Baby und mich vor einer Coronavirus-Infektion schützen?.
Trotz aktueller Zugangsbeschränkungen in den Krankenhäusern dürfen werdende Mütter in der Regel eine Begleitperson mit in den Kreißsaal nehmen. Auch in den ersten Stunden nach der Geburt darf eine Begleitperson bei der Mutter bleiben. Auf der Wöchnerinnenstation sind Besucher meist nicht erlaubt. Je nach Region können die Bestimmungen jedoch unterschiedlich sein, bitte beachten Sie die Regelungen an Ihrem Ort.
Bisher gibt es keine Nachweise auf das neuartige Coronavirus in der Muttermilch. Daher wird davon ausgegangen, dass die Vorteile des Stillens gegenüber den Risiken einer Übertragung des neuartigen Coronavirus überwiegen. Ist eine Mutter infiziert, ist jedoch eine Übertragung auf das Neugeborene über engen Kontakt und eine Tröpfcheninfektion möglich. Mütter mit Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus sollten daher besonders auf die Einhaltung der Hygieneregeln achten, sich häufig die Hände waschen und beim Stillen einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Auch jüngere Menschen können erkranken. Deshalb ist es wichtig, dass auch junge Menschen die Verhaltensregeln beachten, die in der AHA-Formel zusammengefasst sind: Abstand halten (Mindestabstand 1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (richtiges Husten und Niesen, Händewaschen), Alltag mit Maske (wenn es eng wird).
Alle Menschen sollten jetzt Abstand halten. Nicht nur Personen, die zur Risikogruppe gehören. Es geht darum, einen unkontrollierten Anstieg der Fallzahlen zu verhindern, damit unser Gesundheitssystem leistungsfähig bleibt. Vor allem schützen wir damit nicht nur uns, sondern auch andere, z. B. auch diejenigen, die eher von einem starken Krankheitsverlauf betroffen sind. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass eine Ansteckung mit dem Coronavirus auch bei Menschen außerhalb der Risikogruppe einen schweren Verlauf nehmen kann. Mit dem Beachten der AHA-Formel kann jede und jeder einen Beitrag leisten, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen: Abstand halten (Mindestabstand 1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (Rücksichtnahme beim Husten und Niesen, Händewaschen), im Alltag eine Maske tragen.
Ja, auch junge Menschen können zur Risikogruppe gehören, wenn sie Vorerkrankungen haben. Z. B. wenn sie Medikamente nehmen müssen, die das Immunsystem beeinflussen, oder einen Herzfehler haben. Auch Raucher und Raucherinnen gehören zur Risikogruppe, da bei ihnen aufgrund einer möglichen verringerten Lungenkapazität die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs höher ist.