Funktionsweisen der Corona-Warn-App
Nutzen Sie die Corona-Warn-App: Mit der App können Sie anonym und schnell darüber informiert werden, wenn Sie sich in der Nähe einer oder eines Infizierten aufgehalten haben. Je mehr Menschen die Corona-Warn-App nutzen, desto schneller können in Zukunft Infektionsketten durchbrochen werden. Hier finden Sie die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die App.
Finden Sie zudem verlässliche Angaben dazu, wie Sie sich vor einer Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus schützen können und welche Vorerkrankungen relevant sind.
Die Corona-Warn-App nutzt die Bluetooth-Technik, um den Abstand und die Begegnungsdauer zwischen Personen zu messen, die die App installiert haben. Die Smartphones „merken“ sich Begegnungen, wenn die vom RKI festgelegten Kriterien zu Abstand und Zeit erfüllt sind. Dann tauschen die Geräte untereinander Zufallscodes aus. Werden Personen, die die App nutzen, positiv auf das Coronavirus getestet, können sie freiwillig andere Nutzer darüber informieren. Dann werden die Zufallscodes des Infizierten allen Personen zur Verfügung gestellt, die die Corona-Warn-App nutzen. Wenn Sie die App installiert haben, prüft diese für Sie, ob Sie die Corona-positiv getestete Person getroffen haben. Diese Prüfung findet nur auf Ihrem Smartphone statt. Falls die Prüfung positiv ist, zeigt Ihnen die App eine Warnung an. Zu keinem Zeitpunkt erlaubt dieses Verfahren Rückschlüsse auf Sie oder Ihren Standort.
Mit der Version 1.5 der Corona-Warn-App werden neue Funktionen eingeführt wie die Symptomerfassung und die Unterstützung des europäischen Corona-App-Gateways. Nach dem Erhalt eines positiven Testergebnisses kann man nun freiwillig die eigenen Symptome in der App erfassen. Dadurch kann die Infektiosität der Nutzerinnen und Nutzer genauer definiert und das Infektionsrisiko einer Begegnung präziser ausgewertet werden.
Mit dem europäischen Gateway-Service arbeiten Corona-Tracing-Apps aus Deutschland, Italien und Irland zusammen. Weitere Staaten folgen. Damit lassen sich Infektionsketten auch über Landesgrenzen hinweg leichter identifizieren und unterbrechen.
Version 1.10 der Corona-Warn-App führt ein Kontakt-Tagebuch ein. Nutzerinnen und Nutzer können darin freiwillig Begegnungen und Orte der letzten 14 Tage notieren, als kleine Gedächtnisstütze. Die Daten werden nur auf dem Smartphone gespeichert und können jederzeit manuell gelöscht werden. Bei Bedarf kann die Kontaktliste exportiert werden.
Mit der Version 1.11 werden auf dem Home-Bildschirm der Corona-Warn-App Statistiken zum aktuellen Infektionsgeschehen in Deutschland angezeigt. Die Quelle dafür ist das Robert Koch-Institut. Auch die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer, die ein Testergebnis über die App gemeldet und so andere gewarnt haben, wird angezeigt. Dieser Wert kommt aus dem IT-System der Corona-Warn-App.
Die Version 1.12 ermöglicht nun auch Besitzerinnen und Besitzern von älteren iPhone Geräten mit dem Betriebssystem iOS 12.5 (z.B. iPhone 5s, iPhone 6 und iPhone 6 Plus) die Anwendung zu installieren. Außerdem wurde das Kontakt-Tagebuch um eine Begegnungshistorie ergänzt.
Um mögliche Infektionsketten nachvollziehen zu können, ist es wichtig, dass die Corona-Warn-App und das Bluetooth an Ihrem Smartphone dauerhaft aktiviert sind. Manche Android-Geräte verhindern, dass Apps dauerhaft im Hintergrund laufen. Ab der App-Version 1.1.1 können Sie die Hintergrundaktualisierung ganz einfach in der Corona-Warn-App selbst aktivieren. Aktivieren Sie in den App-Einstellung einfach die Funktion „Priorisierte Hintergrundaktivität“ mit dem Schieberegler. Damit werden die Einschränkungen des Geräteherstellers aufgehoben und die App tauscht sich automatisch im Hintergrund mit dem Server aus.
Weitere Informationen finden Sie hier.
Nein. Sie entscheiden selbst, ob Sie die App nutzen wollen. Die Nutzung der Corona-Warn-App ist freiwillig und dient Ihrem persönlichen Schutz, sowie dem Schutz Ihrer Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ziel der Corona-Warn-App ist es, Corona-Infektionsketten schnell zu erkennen und zu unterbrechen. Alle Nutzer sollen zuverlässig und zeitnah über Begegnungen mit Corona-positiv getesteten Personen, die die App nutzen, und damit über eine mögliche Übertragung des Virus informiert werden. So können Sie sich rasch freiwillig isolieren, testen lassen und zu einer Eindämmung der Corona-Pandemie beitragen. Sie können die App jederzeit löschen. Damit werden auch alle von der App gespeicherten Informationen gelöscht.
Sie tragen damit aktiv zur Eindämmung der Pandemie bei. Je schneller Corona-positiv getestete Personen und ihre Kontaktpersonen informiert werden, desto weniger kann sich das Virus verbreiten. Die App hilft Ihnen also, sich selbst, Ihre Familie, Ihre Freunde und Ihr gesamtes Umfeld zu schützen. Ohne diese technische Hilfe müssten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsämter jeden Fall persönlich verfolgen. Das ist sehr zeitintensiv und oft ist es gar nicht möglich, alle Kontaktpersonen zu finden: Denn wer erinnert sich schon an jeden Menschen, den man getroffen hat? Die Corona-Warn-App löst diese Probleme.
Sie erhalten keine Echtzeitwarnung, wenn Sie sich näher als zwei Meter einer Corona-positiv getesteten Person nähern. Eine Reaktion in Echtzeit darf die Lösung aus Gründen des Datenschutzes nicht ermöglichen. Dadurch würde die Identität einer Corona-positiv getesteten Person festgestellt und entsprechende Schutzrechte verletzt. Das eigene Smartphone hat keine Informationen darüber, wer infiziert ist. Es weiß lediglich, dass es in der Nähe eines anderen Smartphones war, auf dem ein verifiziertes positives Testergebnis hinterlegt wurde. Ob ein positives Testergebnis geteilt wird oder nicht, entscheidet grundsätzlich jede Person für sich. Wir streben einen automatisierten Prozess an, bei dem das Ergebnis „Test positiv“, sobald es vorliegt und die Person sich aktiv authentifiziert hat, auf das Smartphone übertragen werden kann. Jede Person, die die App nutzt, muss aber immer erst selbst durch eine manuelle Bedienung mittels eines „Schiebeschalters“ in der App auf „positiv“ schalten. Ein solcher automatisierter Prozess ist heute noch nicht bei allen Testlaboren möglich. Dort, wo ein automatisierter Prozess noch nicht möglich ist, gibt es einen manuellen Prozess durch den Anruf bei einer Freischalt-Hotline zur Positivmeldung inklusive Verifikation des Testergebnisses.
Damit eine Begegnung von der Corona-Warn-App als mögliche Risiko-Begegnung bewertet wird, muss sie epidemiologisch relevant gewesen sein. Das bedeutet, es muss das Risiko einer Ansteckung bestanden haben. Die Bluetooth-Technik, mit der die App arbeitet, ermöglicht es mit zwei Parametern zu arbeiten: der Dauer einer Begegnung und der Distanz zwischen den Nutzern. Beide werden mit Hilfe verschiedener Messungen berechnet und ein Schwellenwert hinterlegt.
Kommt es zu einem Zusammentreffen, werden zwischen den betreffenden Nutzern kurzlebige Zufallscodes ausgetauscht. Diese Zufallscodes werden für 14 Tage ausschließlich auf den Smartphones der betreffenden Nutzer gespeichert, die sich begegnet sind, und werden mit sogenannten Positivkennungen von Corona-positiv getesteten Personen direkt auf dem Smartphone der Person abgeglichen.
Als Risiko-Begegnungen gelten für die App Begegnungen mit einer Corona-positiv getesteten Person, die einen Schwellenwert verschiedener Messwerte überschreitet. Den Personen, die die App nutzen, wird ihr Risikostatus abhängig von diesen Werten angezeigt.
Es gibt drei Statusinformationen:
niedriges Risiko: • Die Person wird darüber informiert, dass die Risiko-Überprüfung ihrer Begegnungs-Aufzeichnung keine Begegnung mit nachweislich Corona-positiv getesteten Personen ergeben hat oder dass etwaige Begegnungen nicht über dem definierten Schwellenwert lagen. • Die Person wird über allgemein geltenden Abstandsregelungen und Hygiene-Empfehlungen informiert.
erhöhtes Risiko: • Die Person wird darüber informiert, dass die Risiko-Überprüfung ihrer Begegnungs-Aufzeichnung ein erhöhtes Infektionsrisiko ergeben hat, da innerhalb der vergangenen 14 Tage Begegnungen mit mindestens einer Corona-positiv getesteten Person stattgefunden haben. • Die Person erhält die Verhaltenshinweise, sich, wenn möglich, nach Hause zu begeben bzw. zu Hause zu bleiben sowie mit seinem Hausarzt, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 oder dem Gesundheitsamt Kontakt aufzunehmen und dort das weitere Vorgehen abzustimmen.
unbekanntes Risiko: • War die Risiko-Ermittlung durch die Person nicht lange genug aktiviert, konnte zu diesem Zeitpunkt kein Infektionsrisiko berechnet werden. Die Person erhält die Statusanzeige „unbekanntes Risiko“.
Weiterführende Informationen zu Covid-19 finden Sie hier: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/nCoV.html.
Wenn Ihre Corona-Warn-App Ihnen einen roten Hinweis anzeigt, können Sie sich kostenlos bei Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt auf das Coronavirus testen lassen.
Der Hinweis „Erhöhtes Risiko“ der Corona-Warn-App informiert den Nutzer allein darüber, dass aufgrund der Nähe und der Dauer einer Begegnung mit einer Person, die über die App ein positives Testergebnis gemeldet hat, ein erhöhtes Infektionsrisiko besteht und empfiehlt dem Nutzer die telefonische Kontaktaufnahme mit seinem Hausarzt, dem ärztlichen Bereitschaftsdienst 116 117 oder dem Gesundheitsamt. Die Entscheidung über eine Krankschreibung oder die Anordnung einer häuslichen Absonderung (Quarantäne) trifft der behandelnde Arzt bzw. das zuständige Gesundheitsamt nach einer entsprechenden eigenen Einschätzung.
Die alleinige Warnung durch die App ist hierfür nicht ausreichend, sondern dient als Hinweis, um Kontakt zum Gesundheitswesen aufzunehmen. Wenn Sie durch die App gewarnt werden, sollten Sie ärztliches Fachpersonal kontaktieren und das weitere Vorgehen abklären. Wenn Sie positiv auf Corona getestet werden, können Sie eine Krankschreibung erhalten und haben Anspruch auf Lohnfortzahlung. Ordnet das Gesundheitsamt eine Quarantäne für Sie an, zahlt Ihr Arbeitgeber Ihr Gehalt weiter. Ihr Arbeitgeber wird dafür wiederum vom Gesundheitsamt entschädigt.
Die Gesundheitsämter ermitteln mit Angaben der Corona-positiv getesteten Person die Menschen, die mit der positiv getesteten Person in Kontakt standen, um die Ausbreitung des Erregers einzudämmen. Die Corona-Warn-App ist eine wichtige Ergänzung, weil sie hilft, Risikobegegnungen ergänzend zum Gesundheitsamt abzubilden: – auch Begegnungen mit Unbekannten im öffentlichen Raum werden erfasst und – schneller identifiziert, weil dies automatisch in der Corona-Warn-App geschieht. Erhält eine Nutzerin oder ein Nutzer über die App den Hinweis, dass sie/er eine relevante Begegnung mit einer Corona-positiv getesteten Person hatte, werden ihr/ihm Handlungsempfehlungen zur Verfügung gestellt, z.B. die Kontaktaufnahme mit dem Hausarzt, mit dem zuständigen Gesundheitsamt und/oder die freiwillige häusliche Isolation. Die Kontaktnachverfolgung durch die Gesundheitsämter bleibt weiterhin nötig, z.B. um Personen zu ermitteln bzw. zu informieren, die die App nicht nutzen oder kein Smartphone besitzen. Auch ersetzt die Kontaktnachverfolgung und Benachrichtigung über die App selbstverständlich nicht die nach Infektionsschutzgesetz vorgeschriebenen Meldewege.
Nein, die App kann den Kontakt nicht vorhersehen und meldet aus Gründen des Datenschutzes auch nicht in Echtzeit, ob sich beispielsweise in einem Supermarkt eine infizierte Person befindet. Das Tragen eines Schutzes für Mund und Nase ist deshalb auch weiterhin wichtig. Die Corona-Warn-App rechnet ca. mit einem halben bis ganzen Tag Verzögerung um positive Test-Resultate über die App anzuzeigen. Insofern kann kein Echtzeit-Schutz gewährleistet werden.
Die Corona-Warn-App wird auch nach ihrer Veröffentlichung kontinuierlich weiterentwickelt, damit sie noch zielgenauer dabei unterstützen kann, Infektionsketten zu unterbrechen. Um andere Nutzerinnen und Nutzer noch genauer über ihr jeweiliges Infektionsrisiko zu informieren, wird die App in Zukunft auch einbeziehen, wann genau eine mit COVID-19 positiv getestete Person erstmalig Symptome zeigt. Erkenntnisse der Corona-Warn-App und aus den Maßnahmen werden untersucht und auch für zukünftige Ereignisse und die Entwicklung von technischen Lösungen für andere Gesundheitsproblematiken verwendet. Für die wissenschaftliche Evaluation der App und die Bewertung des Nutzens ist das Robert Koch-Institut hauptverantwortlich. Die Möglichkeit für Nutzerinnen und Nutzer, freiwillig zur Evaluation beizutragen, wird in einer der folgenden Ausbaustufen der App verfügbar sein.
Für die Wirkung der Technologie ist es entscheidend, dass ein Handy mit App bei Bewegungen im öffentlichen Raum mitgeführt wird. Die Nutzung eines zweiten Endgeräts verändert die Wirkungsweise nicht. Es können aber grundsätzlich keine Informationen zwischen den Geräten ausgetauscht oder synchronisiert werden – jedes zusätzliche Smartphone wird technisch behandelt wie das eines Fremden.