Fühlen Sie sich durch die Coronavirus-Pandemie psychisch belastet? Viele Menschen erfahren derzeit eine Verschlechterung ihres psychischen Wohlbefindens. Tipps, wie Sie damit umgehen können und Anlaufstellen für Hilfsangebote finden Sie hier.
Die Coronavirus-Pandemie stellt uns vor die Aufgabe, viele Veränderungen zu bewältigen, die unseren Alltag und auch unsere nähere Zukunft betreffen. Seit einigen Monaten stehen wir immer wieder vor Herausforderungen und müssen uns an die aktuellen Möglichkeiten und Grenzen anpassen. Das ist für viele nicht immer leicht. Für Menschen, die sich durch die Coronavirus-Pandemie psychisch stark belastet fühlen oder vielleicht auch schon zuvor durch psychische Symptome belastet waren, kann dies sogar eine besonders herausfordernde Aufgabe sein. Es ist möglich, dass sich Symptome einer bestehenden Erkrankung, wie z. B. einer Depression, Angst- oder Zwangserkrankung verstärken oder neue Beschwerden hinzukommen. Ebenso kann es sein, dass eine bereits geheilte oder abgeklungene Erkrankung erneut auftritt. Auch kann eine erhöhte psychische Belastung bei Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen zu erhöhtem Suchtmittelkonsum führen.
Hilfreiche Strategien zur Bewältigung einer psychischen Erkrankung während der Coronavirus-Pandemie aufrechtzuhalten oder sogar auszubauen, ist sicher nicht einfach. Wir möchten Sie ermutigen und unterstützen, diese besonders herausfordernde Zeit zu bewältigen.
..., denn eine etwaige Verschlechterung Ihres psychischen Befindens ist vor dem Hintergrund der aktuellen Lage sehr nachvollziehbar. Es braucht Ihr Verständnis und Mitgefühl für sich selbst, denn Kritik an sich selbst raubt Kraft. Es ist jetzt wichtig, sein eigener Freund oder seine eigene Freundin zu sein, um diese so herausfordernde Phase gut bewältigen zu können.
Auch wenn die derzeitigen Bedingungen die positiven Dinge manchmal in den Hintergrund drängen, ist es hilfreich, sich darauf zu besinnen, was weiterhin gut funktioniert und was Sie bereits erreicht haben. Welche Hürden haben Sie bereits erfolgreich genommen und welche Erfahrungen sind damit verbunden? Greifen Sie auf das zurück, was Sie bereits gewonnen haben und denken Sie immer wieder an Ihre Stärken und Ressourcen.
..., denn ein Anstieg von Ängsten und Panik oder die Verschlechterung von Stimmung und Energie sind keine Anzeichen dafür, dass Ihre psychische Erkrankung nicht bewältigbar ist. Hürden wie die Coronavirus-Pandemie können Herausforderungen und gleichzeitig Chancen auf dem Weg der Bewältigung psychischer Belastungen und Erkrankungen sein. Erfahrungen und Kompetenzen, die Sie aus dieser Phase mitnehmen werden, werden ein starker Boden für den Umgang mit Krisensituationen in der Zukunft sein.
Erhalten Sie sich Ihre Tagesstruktur, bleiben Sie so gut es geht aktiv und im Kontakt mit anderen Menschen. Nutzen Sie alle Strategien, die Sie sich bisher schon für die Verbesserung Ihres Befindens erarbeitet haben und die auch unter bestehenden Einschränkungen möglich sind. Versuchen Sie, ergänzende Hilfsmittel zu finden, die Sie entlasten und stärken. Gewinnen Sie Stärkendes zurück!
Es tut gut, sich mitteilen zu können und Verständnis und Unterstützung zu erfahren. Teilen Sie nahestehenden Menschen mit, wie sie Sie in schwierigen Momenten am besten unterstützen können, damit Sie die Situation leichter bewältigen können.
Versuchen Sie, so gut es geht über andere Wege zur Ruhe zu kommen. Greifen Sie auf Ihre individuellen Hilfsmittel abseits von Alkohol oder anderen Substanzen zurück, die Sie bereits erfolgreich nutzen konnten. Wenden Sie sich an unterstützende Menschen, die Ihre Situation kennen und sprechen Sie über Ihr aktuelles Befinden, ehe Sie zu Alkohol oder zu anderen Substanzen greifen. Trauen Sie sich zu, diese schwierigen Momente über andere Wege zu bewältigen.
Nutzen Sie auch die Hinweise der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), die Sie unter folgendem Link finden: https://psychologische-coronahilfe.de/hilfen-fuer-erwachsene/.
Wenn Sie nicht auf Unterstützung im persönlichen Umfeld zurückgreifen möchten oder können oder diese nicht ausreicht, um eine ernsthafte psychische Krise zu bewältigen, sollten Sie sich professionelle Hilfe und Unterstützung holen. Dafür steht Ihnen ein breites Unterstützungsangebot zur Verfügung:
Im Fall einer akuten, potentiell sogar lebensbedrohlichen Notlage,beispielsweise bei akuter Suizidgefahr, sollte die Notrufnummer 112 für Feuerwehr und Rettungsdienst gewählt werden. Die 112 sollte auch angerufen werden, wenn die Situation unklar ist, aber lebensbedrohlich sein könnte.