Wohin wird der Impfstoff geliefert? Wieviel wurde schon geliefert und welchen Lieferungen ist in der Zukunft zu rechnen? Alle Fragen zur Logistik finden Sie hier.
Die Gesamtkosten hängen davon ab, welcher Impfstoff in welchen Mengen und zu welchem Preis geliefert wird – und natürlich davon, wie viele Menschen sich am Ende impfen lassen. Daher ist eine abschließende Kostenschätzung noch nicht möglich.
Stand: 22.12.2020
Die Bundesländer werden wie geplant bis zum 1. Februar 3,98 Mio Dosen BioNTech-Impfstoff geliefert bekommen. Erste Lieferungen von insgesamt 1,3 Mio Dosen erfolgten am 26.12., 28.12. und 30.12., die weiteren 2,68 Mio Dosen folgen am 8.1., 18.1., 25.1. und 1.2.2021. Innerhalb Deutschlands werden die Impfdosen nach Bevölkerungsanteil an die Bundesländer verteilt. Die genauen Lieferpläne für den Moderna-Impfstoff werden wir nun zügig mit der EU und dem Unternehmen abstimmen. Im ersten Quartal erhält Deutschland voraussichtlich knapp 2 Mio. Dosen von Moderna.
Stand: 07.01.2021
Die Hersteller liefern den Impfstoff an zentrale Stellen in den EU-Mitgliedstaaten. Innerhalb Deutschlands werden die Impfdosen nach Bevölkerungsanteil an die Bundesländer verteilt und an 27 von den Ländern benannte Anlieferungsstellen geliefert.
Stand: 22.12.2020
Impfstoff Comirnaty® von BioNTech/Pfizer
Der Impfstoff Comirnaty® bedarf für eine längere Lagerung einer besonderen Kühlung (Ultratiefkühlung, <-60°C) in speziellen Gefrierschränken. Bei dieser Temperatur ist der ungeöffnete Impfstoff sechs Monate haltbar. Herstellerseitig wird er in Trockeneisboxen ausgeliefert. Sofern spezielle Gefrierschränke nicht zur Verfügung stehen, kann der Impfstoff in diesen Boxen bis zu 15 Tage lang unter Einhaltung bestimmter Vorgaben gelagert werden.
Der ungeöffnete Impfstoff lässt sich jedoch bedenkenlos auch für bis zu fünf Tage in handelsüblichen Kühlschränken bei 2-8°C aufbewahren. Außer in den Impfzentren erfolgt die Impfung mit dem COVID-19-Impfstoff Comirnaty® parallel in dezentralen Impfstationen, zum Beispiel in Pflegeheimen oder Einrichtungen des betreuten Wohnens. Vor der Anwendung muss der Impfstoff mit Natriumchlorid-Lösung 0,9 % verdünnt werden.
Bisher wurde vom Hersteller empfohlen, bereits verdünnten Impfstoff nicht zu transportieren. Aus kürzlich von BioNTech veröffentlichten Stabilitätsdaten geht hervor, dass ein Transport des verdünnten Impfstoffs nun möglich ist, sofern u.a. folgende Hinweise beachtet werden:
Jede Mehrdosendurchstechflasche (0,45 ml) enthält nach dem Verdünnen 6 Dosen von je 0,3 ml.
Mehr Informationen hierzu finden Sie hier.
Impfstoff COVID-19 Vaccine Moderna® von Moderna
Laut Moderna ist der ungeöffnete Impfstoff 30 Tage lang bei 2-8°C, also der Temperatur eines handelsüblichen Haushalts- oder Arzneimittelkühlschranks, haltbar.
Bei -25°C bis -15°C ist der Impfstoff bis zu sieben Monate haltbar. Nach Entnahme aus der Kühlung kann der ungeöffnete Impfstoff bis zu 12 Stunden bei 8-25°C aufbewahrt werden.
Impfstoff COVID-19-Impfstoff AstraZeneca® von AstraZeneca
Laut AstraZeneca soll der ungeöffnete Impfstoff bei 2-8°C kühl gelagert werden und ist dabei sechs Monate haltbar.
Stand: 10.02.2021
Die EU hat im Rahmen der Risikostreuung bisher rund zwei Milliarden Impfdosen für die 27 Mitgliedstaaten gesichert. Mit den Vorfinanzierungen von über 2 Mrd. Euro wurde nur der Produktionsanlauf vorfinanziert. Die Impfstoffe werden dann von den Mitgliedstaaten abgenommen und bezahlt. Alle 27 EU-Staaten wollten sichergehen, dass sie am Ende auf jeden Fall wirksame Impfstoffe in ausreichender Menge erhalten.
Stand: 11.01.2021
Die EU hat nur Produktionskapazitäten (mit rund 2 Mrd. Euro) vorfinanziert und damit die Produktion größerer Volumina an Impfstoffen ermöglicht – zu einem Zeitpunkt Mitte 2020, zu dem noch nicht absehbar war, welches Impfstoff-Projekt überhaupt zum Erfolg führen würde und welches zuerst. Über den Kauf selber entscheiden die Mitgliedstaaten, sie sind auch diejenigen, die die vereinbarten Mengen abnehmen und bezahlen. Das damals für Impfstoffe noch weitgehend unbekannte Unternehmen BioNTech hat bereits Anfang Juni 100 Mio. Euro über die Europäische Investitionsbank von der EU für den Aufbau von Produktionskapazitäten erhalten. Andere haben in ähnlicher Form Geld bei der Firma investiert und im Gegenzug Zusicherungen für den Fall eines Erfolges des Impfstoffes erhalten. Diese Verhandlungen fanden parallel und im Wettbewerb statt. Das ganze Konzept der Vorfinanzierungen und die Investitionsstrategie mit Geld der EU wurde vom Europäischen Rat gebilligt, von dem die Kommission auch das Verhandlungsmandat im Namen aller 27 Mitgliedstaaten erhalten hat.
Entscheidende Faktoren in den Verhandlungen der Kommission mit einer Auswahl an Herstellern seit Frühjahr 2020 waren: die Erfolgsprognosen, der Zeitfaktor, der Preis, die nachgewiesene Fähigkeit zur sicheren Massenproduktion und Verteilung sowie die bei allen neuen Medikamenten immer sehr wichtigen und komplexen Haftungs- und Logistikfragen (z.B. sicherer Vertrieb, extrem niedrige Lagertemperatur und Kühlketten, Komplexität der Verwendung). Die Strategie der EU war und ist daher, die bei der Impfstoffentwicklung stets vorhandenen Erfolgsrisiken zu streuen zwischen bewährten Herstellern mit traditionellen, aber langsameren Verfahren und solchen, die innovative und schnellere Methoden verwenden, deren Erfolgsaussichten aber über längere Zeit unklar waren. Diese Fakten – aus der Perspektive im Voraus – waren mitbestimmend für den Vertrag mit BioNTech über 200 + 100 Mio. Dosen des Corona-Impfstoffs.
Stand: 11.01.2021
Voraussetzung war, dass alle Hersteller mit EU-Vertrag in Europa produzieren, um für EU-Mitgliedstaaten einen sicheren Zugriff auf die weltweit begehrten Impfstoffe zu gewährleisten. Sanofi ist ein bewährter und namhafter Hersteller, der seine Impfstoffe nach traditionellem Verfahren in Europa produziert. Dieses Verfahren ist etwas langsamer, aber dafür sehr sicher. Das Sanofi Produkt ist nur bedingt mit einem Impfstoff nach dem komplett neuen Verfahren von BioNTech, CureVac oder Moderna vergleichbar. Die Anzahl der vertraglich vereinbarten Dosen lässt sich auf Faktoren wie Erfolgsprognosen, Preis, die nachgewiesene Fähigkeit zur sicheren Massenproduktion und Verteilung, Haftungs- und Logistikfragen (z.B. sicherer Vertrieb, extrem niedrige Lagertemperatur und Kühlketten, Komplexität der Verwendung) zurückführen und hat nichts mit der Nationalität der Hersteller zu tun. So wurden zum Beispiel auch 405 Mio. Impfdosen beim deutschen Anbieter CureVac bestellt – zusätzlich zu den 300 Mio. bei BioNTech.
Stand: 11.1.2021
Die Verhandlungen mit BioNTech liefen zu einem Zeitpunkt, als noch nicht sicher war, dass der Impfstoff die notwendige Wirksamkeit hat und als erstes Präparat noch in 2020 die Zulassung erhalten würde. Wäre dies zu so einem frühen Zeitpunkt objektiv ersichtlich gewesen, hätte sich die Bundesregierung darum bemüht, frühzeitig in die Produktion des Impfstoffs zu investieren.
Stand: 11.01.2021
Als Verbund ist die Europäische Union besser aufgestellt als jedes Land für sich gegenüber den Pharmazieherstellern. Als Zusammenschluss kann die EU kostengünstiger, schneller und sicherer an Impfdosen gelangen, um gemeinsam aus der Krise zu kommen.
Um die Pandemie zu beenden, ist es notwendig, dass ganz Europa mit vereinten Kräften dagegen ansteuert. Die EU-Bürger sind nur dann sicher vor dem Virus, wenn alle EU-Bürger sicher vor dem Virus sind. Eine Spaltung der EU in Länder, in denen eine Mehrheit der Bürgergeimpft ist, und solche, in denen das nicht so ist, ist nicht im Sinne Deutschlands und Europas.
Stand: 11.01.2021
Deutschland hat ausreichend Impfstoffmengen bestellt – allein von den bereits zugelassenen drei Impfstoffen von BioNTech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca erhält Deutschland im Jahr 2021 über 200 Mio. Impfstoffdosen. Allerdings gibt es derzeit weltweit noch zu wenig Impfstoffmengen. Die Herstellung von Impfstoffen ist komplex und erfolgt in mehreren Teilprozessen. Nur bei abgestimmter Erhöhung des gesamten Produktionsprozesses, inklusive der benötigten Ausgangsstoffe, Verpackungsmaterialien etc. kann die Verfügbarkeit eines Impfstoffes erhöht werden.
Aktuell wird nach Wegen gesucht, die Produktionskapazitäten auszuweiten. Die Bundesregierung fördert diesen Ausbau finanziell und unterstützt die Vermittlung von Kooperationen zwischen pharmazeutischen Unternehmern und weiteren Lieferanten. Beispiel für eine gelungene Erweiterung der Produktion ist die Nutzung einer Herstellungsstätte in Marburg, in dem die Firma BioNTech weitere Mengen des Wirkstoffs für ihren Impfstoff produzieren wird.
Deutschland setzt auf eine solidarische europäische Lösung, denn eine weltweite Pandemie verlangt nach internationalen Lösungen. Alle profitieren davon, wenn Menschen länderübergreifend geimpft werden. Deutschland hat zudem auf verschiedene Impfstoffhersteller gesetzt und sobald mehr Impfstoffe zugelassen werden, können auch mehr Menschen in Deutschland geimpft werden.
Stand: 15.02.2021
Die Bunderegierung und BioNTech/Pfizer haben sich auf eine Initialbestellung von 300 Millionen Impfstoffdosen geeinigt. Davon allein können bis zu 28 Millionen Menschen geimpft werden. Aufgrund von Lieferengpässen verzögert sich die Lieferung, jedoch wird stetig der Transportation und die Infrastruktur verbessert. Da weitere Impfstoffe (bspw. von AstraZeneca) kurz vor der EU-Zulassung stehen, können weitere Verträge ausgehandelt und mehr Impfstoffdosen nachbestellt werden. Das Ziel ist ein flächendeckender Zugang, sodass Europa
Stand: 11.01.2021