Wirksamkeit und Sicherheit
Wie wirksam und sicher sind die neuen Corona-Impfstoffe? Erfahren Sie alles über die Wirksamkeit und Sicherheit der Corona-Schutzimpfung hier.
Die Corona-Schutzimpfung ist freiwillig. Es wird jedoch eine starke Impfempfehlung ausgesprochen, um sich zu schützen.
Stand: 22.12.2020
Eine Impfung gegen COVID-19 trägt sowohl zum individuellen Schutz als auch zur Eindämmung der Pandemie bei.
COVID-19 ist eine Erkrankung, die durch die Infektion mit SARS-CoV-2 auftreten kann. Der Krankheitsverlauf variiert hinsichtlich Symptomatik und Schwere: es können asymptomatische, symptomarme oder schwere Infektionen mit Pneumonie und weiteren Organbeteiligungen auftreten, die zum Lungen- und Multiorganversagen bis zum Tod führen können. Ein Teil der COVID-19-Patientinnen und -patienten hat sich auch Wochen oder Monate nach Beginn der Erkrankung noch nicht wieder erholt und leidet weiterhin unter schweren Allgemeinsymptomen. Daten aus England (National Institute for Health Research: Living with Covid19) deuten darauf hin, dass etwa 40% der hospitalisierten Erkrankten längerfristige Unterstützung benötigen und bei etwa 10% der nicht hospitalisierten, mild Erkrankten Symptome länger als 4 Wochen andauern.
Da das Virus auch durch asymptomatische Personen übertragen werden kann und generell sehr leicht übertragbar ist, breitet sich SARS-CoV-2 schnell aus. Weltweit wurden bis Mitte Dezember 69 Mio. COVID-19 Fälle und 1,6 Mio. Todesfälle berichtet. Allein in Deutschland sind bisher über 1,7 Millionen Menschen an COVID-19 erkrankt und mehr als 35.000 Menschen daran gestorben. Durch eine Impfung kann das Infektions- und Erkrankungsrisiko sehr stark reduziert werden.
Der erste Impfstoff, der in der EU und somit in Deutschland am 21.12.2020 zugelassen wurde, war in der klinischen Erprobung sehr effektiv. Die Studiendaten zeigten, dass die Wahrscheinlichkeit, an dem Virus zu erkranken, bei den COVID-19 geimpften Teilnehmer:innen um 95% geringer war als bei den Placebo-geimpften Teilnehmer:innen. Das bedeutet, dass eine gegen COVID-19 geimpfte Person nach einem Kontakt mit SARS-CoV-2 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken wird. Über welchen Zeitraum eine geimpfte Person vor einer COVID-19 Erkrankung geschützt ist, d.h. wie lange der Impfschutz besteht, kann derzeit noch nicht gesagt werden. Zudem ist noch nicht geklärt, in welchem Maße die Transmission (Erregerübertragung) durch geimpfte Personen verringert oder verhindert wird. Trotzdem bietet die Impfung einen sehr guten individuellen Schutz vor der Erkrankung. Wie bei jeder Impfung können auch nach einer COVID-19-Impfung Impfreaktionen auftreten, weitere Informationen dazu finden Sie hier. Der Nutzen einer Impfung überwiegt jedoch bei weitem die Risiken.
Effektive und sichere Impfungen können einen entscheidenden Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten und werden es ermöglichen, Kontaktbeschränkungen mittelfristig zu lockern. Zunächst muss jedoch ein Großteil der Bevölkerung eine Immunität gegen das Virus entwickelt haben. Durch die Impfung wird eine relevante Bevölkerungsimmunität ausgebildet und das Risiko schwerer COVID-19 Erkrankungen sehr stark reduziert.
Stand: 04.02.2021
Ein Impfstoff wird erst nach ausreichender Überprüfung auf den Markt gebracht (präklinische und klinische Phase, Zulassungsprüfung, Auflagen der Zulassungsbehörden und Marktzulassung, Nachzulassungsbeobachtung). Nach seiner Marktzulassung erfolgt eine ständige Kontrolle („Surveillance“) zum Erfassen von Wirksamkeit und möglichen Nebenwirkungen. Nebenwirkungen und Impfreaktionen werden in Deutschland zentral – und Hersteller-unabhängig - vom Paul Ehrlich-Institut (PEI) erfasst. Durch die Zusammenfassung von nationalen und internationalen Beobachtungen kann sichergestellt werden, dass auch Risiken von Impfstoffen erfasst werden, die so selten sind, dass sie erst bei einer sehr großen Anzahl durchgeführter Impfungen sichtbar werden.
Die klinischen Studien zur Verträglichkeit, Sicherheit und Wirksamkeit der Impfstoffe wurden in drei Studienphasen überprüft. Vor allem die klinischen Prüfungen der Phase 3 wurden sehr breit angelegt. Zudem wurden in vorbereitenden nichtklinischen Studien die Impfstoffe mit erhöhter Wirkstoffmenge an Tieren untersucht, um mögliche Auswirkungen auf den Körper zu untersuchen, die Schäden anzeigen könnten. Die Qualitätsanforderungen im europäischen Zulassungsverfahren sind sehr hoch. Das ist auch eine Frage der Verlässlichkeit und im Interesse aller Bürgerinnen und Bürger der EU.
Auch bei einem neuen Impfstoff gegen SARS-CoV-2 ist es möglich, dass sehr seltene Nebenwirkungen (sehr selten heißt z.B. 1 Fall auf > 10.000 Geimpfte) erst im Verlauf der Surveillance erfasst werden. Sowohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) haben angekündigt, den Zulassungsprozess aufgrund der Dringlichkeit in einzelnen Punkten zu vereinfachen. Dabei bleibt die Sicherheit der Impfstoffe jedoch oberste Priorität. Es finden weiterhin Untersuchungen statt, um weitere Informationen zur Sicherheit des Impfstoffs (z.B. Auftreten seltener unerwünschter Wirkungen) nach Anwendung in größeren Bevölkerungsgruppen zu erhalten.
Stand: 22.12.2020
Laut Herstellerangaben haben die Impfungen gegen COVID-19 eine hohe Wirksamkeit von bis zu 95%. Die Studiendaten zeigten: Die Wahrscheinlichkeit, an dem Virus zu erkranken, war bei den COVID-19 geimpften Teilnehmer:innen um 95% geringer als bei den Placebo-Geimpften Teilnehmerinnen und -Teilnehmern. Kommt eine COVID-19 geimpfte Person also mit dem Erreger in Kontakt, wird sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken.
Stand: 21.01.2021
Nach derzeitigem Kenntnisstand bieten die COVID-19-mRNA-Impfstoffe (Comirnaty, COVID-19-Impfstoff Moderna) eine hohe Wirksamkeit von bis zu 95%. Was bedeutet das?
Für einen ausreichenden Impfschutz muss der Impfstoff zweimal verabreicht werden. Der in den klinischen Prüfungen dargestellte Impfschutz wurde ab dem Zeitpunkt 7 Tage (Comirnaty) bzw. 14 Tage (COVID-19-Impfstoff Moderna) nach der 2. Impfung berechnet. Die Wahrscheinlichkeit, an COVID-19 zu erkranken, war bei den gegen COVID-19 geimpften Personen um 95% bzw. 94% geringer als bei den nicht geimpften Personen. Dazu ein Beispiel: Man stelle sich vor, in einer Gegend mit vielen aktiven COVID-19-Fällen treten etwa 20 Fälle je 1000 Personen auf. Würde in dieser Gegend dann ein Teil der Bevölkerung geimpft werden, würden also 20 von 1000 ungeimpften Personen an COVID-19 erkranken, aber nur etwa 1 von 1000 geimpften Personen. Wenn eine mit einem COVID-19-Impfstoff geimpfte Person mit dem Erreger in Kontakt kommt, wird sie also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht erkranken.
Wie lange der Impfschutz anhält, ist derzeit noch nicht bekannt. Der Schutz setzt auch nicht sofort nach der Impfung ein, und einige geimpfte Personen bleiben ungeschützt. Zudem ist noch nicht bekannt, ob die Impfung auch vor einer Besiedlung mit dem Erreger SARS-CoV-2 bzw. vor einer Übertragung des Erregers auf andere Personen schützt. Daher ist es trotz Impfung notwendig, sich und seine Umgebung zu schützen, indem die AHA + A + L-Regeln beachtet werden.
Stand: 19.01.2021
Der COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca ist hochwirksam. Er verhindert in der Mehrzahl der Fälle eine COVID-19-Erkrankung oder mildert bei Erkrankungen die Symptome. Keiner der zweimal geimpften Studienteilnehmenden der Zulassungsstudien musste nach einer AstraZeneca-Impfung mit einer Coronavirus-2-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert werden. Impfreaktionen treten nach der Gabe des Impfstoffs verhältnismäßig häufig auf. Aber sie sind von kurzer Dauer und spiegeln in der Regel die normale Immunantwort des Körpers auf die Impfung wider. Von der erwarteten Schutzwirkung profitiert jeder einzelne Geimpfte. Mehr Informationen finden Sie hier.
Stand: 24.02.2021
Der COVID-19-Impfstoff von AstraZeneca besteht aus einem harmlosen, bei Menschen nicht vermehrungsfähigen Virus aus der Familie der Adenoviren (Erkältungsviren) von Schimpansen (adenoviraler Vektor). Das Erbgut des Vektors wurde so modifiziert, dass es das Gen mit dem Bauplan für die Herstellung eines optimierten Oberflächenproteins des SARS-Coronavirus-2, des Spikeproteins, enthält. Mit Adenoviren – „Schnupfenviren“ – hat der menschliche Körper regelmäßig Kontakt. Auch bei natürlicher Infektion mit Adenoviren wurde bisher keine genetische Veränderung menschlicher Zellen beobachtet. Adenovirale Vektoren gelten generell als nichtintegrierende Vektoren, d.h. sie integrieren ihr Erbgut nicht ins Zellgenom. Das Genom der COVID-19-Vektor-Impfstoffe auf Basis nicht vermehrungsfähiger Adenoviren verbleibt ebenso wie das anderer Adenoviren außerhalb der menschlichen DNA (extrachromosomal) im Zellkern infizierter Zellen. Auch vor dem Hintergrund, dass sich die adenoviralen Vektoren – anders als die natürlichen Erkältungsviren – aufgrund genetischer Veränderungen nicht im Impfling vermehren können und schnell vom Körper eliminiert werden, besteht nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft kein Risiko der Integration der Adenovirus-Vektor-DNA in das menschliche Genom.
Stand: 10.02.2021
Die Mutation von Viren ist ein natürlicher Vorgang, bei dem sich das genetische Material des Virus verändert. Dies geschieht bei verschiedenen Viren mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Wenn ein Virus mutiert, heißt dies nicht automatisch, dass die genetische Veränderung die Wirksamkeit des Impfstoffs beeinflusst.
So bieten Impfstoffe gegen Viruserkrankungen beispielsweise gegen Masern oder Röteln auch noch Jahrzehnte nach ihrer Entwicklung einen wirksamen und langanhaltenden Schutz vor den Erregern. Bei anderen Erkrankungen wie der Grippe hingegen ändern sich die Virusstämme oft und in einem solchen Ausmaß, dass die Zusammensetzung der Impfstoffprodukte jährlich aktualisiert werden muss, damit er wirksam ist (jährliche Stammanpassung). Zudem bieten neue Impfstoffplattformen wie die mRNA-Impfstoffe den Vorteil, dass sie schnell an Mutationen angepasst werden können.
Die nationalen Arzneimittelbehörden wie das Paul-Ehrlich-Institut, die Europäische Arzneimittelagentur EMA und die internationale Wissenschaftsgemeinschaft gehen auch der Frage nach, ob Virusvarianten die Wirksamkeit von COVID-19-Impfstoffen beeinflussen. Nach aktuellem Stand der Wissenschaft ist davon auszugehen, dass die bisher beobachteten Virusmutationen keine Auswirkungen auf die Wirksamkeit der COVID-19-Impfstoffe haben. mRNA-Impfstoffplattformen bieten insbesondere den Vorteil, dass sie schnell an Mutationen angepasst werden können. Vorteilhaft ist außerdem, dass das als potenziell schützende Antigen identifizierte Spike-Protein, mit dem das SARS-CoV-2-Virus an die Wirtszelle andockt, schon zwischen den verschiedenen Coronavirus-Varianten sehr ähnlich ist und daher die Impfstoffentwicklung erleichtert hat.
Zudem ist davon auszugehen, dass es keine weitreichenden Veränderungen in diesem Bereich geben wird, weil das auch die Fähigkeit des Virus beeinflussen könnte, in die Zielzelle einzudringen.
Stand: 22.12.2020
Es gibt bei SARS- und MERS-CoV-Hinweise darauf, dass unerwünschte infektionsverstärkende Antikörper (antibody-dependant enhancement, ADE) nach einer Impfung oder einer durchgemachten COVID-19-Erkrankung bei einer weiteren Infektion im ungünstigen Fall zu einer verstärkten Infektion führen könnten. Bislang gibt es weder im Tiermodell einer SARS-CoV-2-Infektion, noch bei COVID-19-Genesenen oder SARS-CoV-2-Infizierten Hinweise auf das Vorkommen einer ADE-verursachten Infektionsverstärkung. Das Paul-Ehrlich-Institut betreibt eigene Forschungsarbeiten zu dieser Thematik und adressiert dieses Thema als theoretisches Risiko von COVID-19-Impfstoffen frühzeitig in seinen regulatorischen Beratungen der Entwickler und verlangt nicht-klinische Untersuchungen dieser Fragestellung. Auch während der klinischen Prüfung sind Daten zum ADE zu erheben. Bei mRNA- und Vektor-Impfstoffkandidaten gegen andere Infektionskrankheiten wurde ein ADE bisher nicht beobachtet.
Infektionsverstärkende Antikörper lösen keine Virus-Elimination oder -Neutralisation aus, sondern ermöglichen die Bindung des Virus an sogenannten Fcγ-Rezeptoren, die sich unter anderem auf spezialisierten Immunzellen (so genannten Fresszellen) befinden. Das wiederum ermöglicht die Aufnahme des Virus in diese Zellen, wo sich die Viren dann vermehren können. Dieser Prozess kann zu einer Erhöhung der Viruslast führen.
Stand: 26.11.2020
Das Immunsystem umfasst viele verschiedene, hoch spezialisierte Zelltypen, die in einem komplexen Zusammenspiel miteinander interagieren.
Die Bildung von Antikörpern gehört zu einem sehr wichtigen Arm des Immunsystems, nämlich dem humoralen Immunsystem.
Einen weiteren wichtigen Arm des Immunsystems bildet die zelluläre Immunantwort. Auch dieser Teil des Immunsystems wird durch eine Impfung angeregt. Die zelluläre Immunantwort umfasst so auch Immunzellen, die infizierte Zellen erkennen und zerstören können. Somit ist es möglich, dass auch im Falle einer unzureichenden Antikörper-Erzeugung eine schützende Immunantwort durch eine Impfung erreicht werden kann. Der Einfluss der Impfung auf diese zelluläre Immunantwort wird derzeit bei der Prüfung der Impfstoffe untersucht.
Stand: 26.11.2020
Da die Datenlage zur Anwendung der mRNA-Impfstoffe in der Schwangerschaft aktuell nicht ausreichend ist, empfiehlt die STIKO die Impfung in der Schwangerschaft derzeit nicht. Zur Impfung in der Stillzeit liegen keine Daten vor. Die STIKO hält es jedoch für äußerst unwahrscheinlich, dass eine Impfung der Mutter während der Stillzeit ein Risiko für den Säugling darstellt. Schwangeren mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung kann in Einzelfällen nach Nutzen-Risiko-Abwägung und nach Aufklärung eine Impfung angeboten werden. Eine akzidentelle Impfung in der Schwangerschaft ist keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch.
Stand: 29.01.2021
Aufgrund der Erfahrungen mit anderen Coronavirus-Infektionen (SARS und MERS) und weiteren Viren, die zu Atemwegsinfektionen führen, ist die Gefahr einer transfusionsbedingten Übertragung des SARS-CoV-2 nach bisherigem Erkenntnisstand als unbegründet anzusehen. Eine Untersuchung an infizierten Personen mit und ohne Symptome bestätigt diese Einschätzung. Gleichzeitig besteht bei weiterer Ausbreitung von SARS-CoV-2 das Risiko einer Verknappung mit Blutkomponenten, sofern nicht weiterhin ausreichend Blut gespendet wird.
In der Hämotherapie-Richtlinie, die die Spenderauswahlkriterien festlegt, sind routinemäßig die Messung der Körpertemperatur und eine infektionsbezogene Befragung der spendewilligen Personen zum Ausschluss fieberhaft Erkrankter von der Blutspende vorgeschrieben. Daher werden Personen mit Infektsymptomen, selbst wenn diese geringfügig sind, grundsätzlich von der Blutspende zurückgestellt.
Aufgrund der aktuellen Situation weltweit hebt das Paul-Ehrlich-Institut die Empfehlung vom 10.02.2020 auf, speziell Reiserückkehrer aus China von der Blut-, Plasma- oder Stammzellspende zurückzustellen. Die bereits geltenden Rückstellfristen wegen anderer Infektionserreger wie Malaria, Chikungunya, WNV (West-Nil-Virus) bleiben uneingeschränkt erhalten. Zudem werden die zu diesem Zeitpunkt empfohlenen Rückstellfristen in Bezug auf SARS-CoV-2 an die jetzt vorliegenden Erkenntnisse angepasst. Das bedeutet, dass spendewillige Personen entsprechend den Vorgaben der Hämotherapierichtlinie zu ihrem eigenen Schutz für mindestens 4 Wochen nach völliger Genesung von der Spende zurückgestellt werden.
Personen mit einem gesicherten Kontakt zu SARS-CoV-2-Infizierten sowie zu COVID-19-Erkrankten werden für mindestens 2 Wochen nach dem letzten Kontakt von der Spende zurückgestellt. Diese Empfehlung steht in Übereinstimmung mit den Empfehlungen des ECDC zur Spenderauswahl sowie mit denen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur häuslichen Quarantäne nach Kontakt mit einem COVID-19-Patienten. Ausnahmen für medizinisches Personal können unter der Verantwortung von Spendeärztinnen und Spendeärzte getroffen werden. Die genannten Spenderauswahlkriterien stellen sicher, dass weiterhin Blut-, Plasma und Stammzellprodukte von hoher Qualität gewonnen werden können.
Um eine Versorgung mit einer ausreichenden Menge an Blutkomponenten auch während der aktuellen SARS-CoV-2-Pandemie zu ermöglichen, weist das Paul-Ehrlich-Institut ausdrücklich darauf hin, dass spendewillige Personen, die keinen Kontakt zu SARS-CoV-2-Infizierten hatten und keine grippeähnlichen Symptome aufweisen (Fieber, Husten, Atembeschwerden), weiterhin Blut spenden sollen.
Im Rahmen seiner Zuständigkeit steht das Paul-Ehrlich-Institut den Landesbehörden bei Fragen zur Sicherheit wie auch zur Sicherstellung der Versorgung mit Blut-, Plasma- und Stammzellprodukten zur Verfügung.
Das Paul-Ehrlich-Institut wird die Blutspendeeinrichtungen sowie die Öffentlichkeit zeitnah informieren, sobald neue Erkenntnisse hinsichtlich der SARS-CoV-2-Endemie und der Blutsicherheit vorliegen.
Weitere Informationen Hämotherapie-Richtlinie Kein Virusnachweis im Blut asymptomatischer SARS-CoV-2-Patienten RKI - Für Patienten und Angehörige: Häusliche Isolierung bei bestätigter COVID-19-Erkrankung ECDC - Coronavirus disease 2019 (COVID-19) and supply of substances of human origin in the EU/EEAScope (Englisch)
Stand: 22.12.2020
Nein, es ist nicht davon auszugehen, dass die Impfung mit m COVID-19-mRNA-Impfstoffen wie dem von BioNTech positive Testergebnisse bei Antigenschnelltests oder PCR-Tests hervorruft. Nach der mRNA-Impfung bildet sich in Immunzellen und anderen Körperzellen das sogenannte Spike-Protein (S-Protein), gegen welches dann eine Immunantwort ausgelöst wird. Fast alle in Deutschland eingesetzten Antigenschnelltests basieren auf dem Nachweis eines anderen Proteins, des Nucleocapsid-Proteins (N-Protein). Da die Antigentests also ein anderes Virusprotein nachweisen als das durch die mRNA-Impfung gebildete Protein, beeinflusst die Impfung nicht das Antigentestergebnis. In der dem Test beigelegten Produktinformation findet sich in der Regel die Angabe, ob es sich um einen S-Protein- oder N-Proteinbasierten Test handelt.
Zudem wird der wird als Nasopharyngeal- bzw. Rachenabstrich durchgeführt. Selbst wenn der Antigentest das S-Protein nachweisen sollte, erscheint es sehr unwahrscheinlich, dass in Mucosazellen (Schleimhaut) des Nasen-Rachenraums eine ausreichende Menge an S-Protein vorliegt, um von dem nur begrenzt sensitiven Antigentest erfasst zu werden.
Treten nach einer Impfung positive Antigentests auf, könnten folgende Ursachen zu Grunde liegen:
- Die Person, die geimpft wurde, könnte bereits vor der Impfung infiziert gewesen sein. Die mittlere Inkubationszeit bei COVID-19 beträgt 5-6 Tage.
- Die Person, die geimpft wurde, könnte sich kurz nach Impfung angesteckt haben. Nach Studienlage ist der 95-prozentige Impfschutz erst ab 7-14 Tagen nach der zweiten Impfung zu erwarten.
- Da die mRNA-Impfung keinen 100 %igen Schutz garantieren kann, ist es auch möglich, dass sich eine Person trotz Impfung infiziert; in der Regel verläuft die Erkrankung dann mit milderen Symptomen oder sogar asymptomatisch.
- Der Antigentest kann falsch positiv sein.
Wird jemand nach der Impfung also positiv auf Corona getestet, ist sehr viel naheliegender, dass er oder sie sich in der Inkubationszeit mit dem Virus angesteckt hat. Die erste Impfung schützt erst nach zehn bis 14 Tagen. Der volle Schutz ist erst nach der zweiten Impfung erreicht. Bis dahin besteht Infektionsgefahr.
Stand: 25.01.2021
Die Europäische Arzneimittel-Agentur, englisch European Medicines Agency (EMA), ist verantwortlich für die wissenschaftliche Beurteilung und Überwachung von Arzneimitteln, die in der Europäischen Union zugelassen sind. Dazu gehören auch die neuen zugelassenen Impfstoffe Comirnaty von BioNTech/Pfizer und mRNA-1273 von Moderna.
In der "Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels", das die EMA online in 25 Sprachen zur Verfügung stellt, findet sich auch der Beipackzettel des Impfstoffs Comirnaty als Anhang. Sie finden den Beipackzettel ab Seite 25 des Dokuments. Sie können den Beipackzettel auch unter der Seite abrufen. Ebenfalls finden Sie hier alle Informationen zum Moderna-Impfstoff.
Stand: 15.01.2021
Bislang sind keine besonderen Einschränkungen durch Vorerkrankungen über die üblichen Empfehlungen/Einschränkungen bei anderen Impfungen hinaus bekannt.
Wie bei anderen Impfungen auch, sollten Sie nicht akut schwer krank sein, beispielsweise kein Fieber über 38,5°C haben. Bei Allergie gegen Bestandteile der Impfstoffe sollte ebenfalls nicht geimpft werden (siehe FAQ zu anaphylaktischen Reaktionen). Für rheumatische Erkrankungen gelten die sonst auch üblichen Einschränkungen - die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie empfiehlt die Corona-Schutzimpfung in ihrer Stellungnahme aber ausdrücklich. Mehr dazu finden Sie hier. Für Kinder und Jugendliche unter 16 bzw. 18 Jahren (je nach Impfstoff) ist noch keine Zulassung erfolgt.
In jedem Fall sind die Fachinformationen zu beachten.
Stand: 18.02.2021
Ja. Untersuchungen dazu konnten schnell Entwarnung bringen: Die Impfstoffe wirken auch gegen die mutierten Erreger. Da die Impfstoffe auf der mRNA-Technik basieren, können die Hersteller sie auch schnell an Mutationen anpassen. Innerhalb von sechs Wochen kann der Impfstoff ausgetauscht und modifiziert werden. Veränderungen des Erregers führen also nicht zu einem Verlust der Wirksamkeit.
Stand: 11.01.2021