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22:46 · 12. Oktober 2021

Betrugs-Versuche und Fake-News in Corona-Zeiten

In der Corona-Zeit versuchen Betrüger, die Unsicherheit der Menschen auszunutzen. Bleiben Sie wachsam!

Überprüfen Sie Ihre Quellen

Betrug an der Haustür

Die Betrüger klingeln an Ihrer Haustür. Sie geben sich zum Beispiel als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter vom Gesundheitsamt aus. Sie wollen in Ihre Wohnung kommen. Sie sagen zum Beispiel, dass Sie einen kostenlosen Corona-Test in Ihrer Wohnung machen wollen. Oder sie bieten Ihnen andere Hilfen an. 

Bitte beachten Sie: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Gesundheitsamt klingeln nicht an Ihrer Haustür. Manchmal geben sich die Betrüger auch als Polizisten in Alltags-Kleidung oder als Handwerker aus.

Wenn Sie die Personen nicht kennen, öffnen Sie nicht Ihre Haustür. Lassen Sie kein Geld oder Schmuck offen in Ihrer Wohnung liegen, falls Sie die Haustür doch mal zu schnell öffnen.

Betrug am Telefon

Die Betrüger rufen oft ältere Menschen zu Hause an. Sie geben sich zum Beispiel als Angehörige aus, die sich mit dem Corona-Virus angesteckt haben. Dann bitten sie um Geld für Medikamente, Arzt-Rechnungen oder Impf-Stoffe. Aber das kann gar nicht sein, denn die Impf-Stoffe oder auch Medikamente gibt es gar nicht frei zu kaufen. 

Stellen Sie der Anruferin oder dem Anrufer zum Beispiel diese Fragen: 

  • Um welchen Angehörigen geht es? 
  • Wie alt ist sie oder er?
  • Wo wohnt sie oder er?
  • Wie sieht sie oder er aus?

Wichtig:

  • Verraten Sie nicht von sich aus die Namen Ihrer Angehörigen!
  • Erzählen Sie nichts über Ihre Familie oder Ihr Vermögen, also zum Beispiel Geld oder Schmuck!
  • Geben Sie niemals Ihre Adresse am Telefon durch!
  • Legen Sie am besten gleich auf!

Reden Sie mit Ihren Angehörigen oder Bekannten über diesen Betrugs-Versuch am Telefon und warnen sie davor. Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich an die Polizei unter 110!

Betrug im Internet

Im Internet findet man viele Produkte, die in Zeiten von Corona notwendig geworden sind. Das sind zum Beispiel Schutz-Masken, Desinfektions-Mittel oder Schnell-Tests. 

Wenn die Produkte sehr günstig sind und der Name des Herstellers unbekannt ist, stecken oft Internet-Betrüger dahinter. Das sind sogenannte Fake-Shops. Fake [gesprochen: fäik] bedeutet Fälschung.

Daran erkennen Sie einen Fake-Shop:

  • Der Name des Herstellers ist Ihnen nicht bekannt. Schauen Sie im Impressum nach und informieren Sie sich über den Hersteller. 
  • Sie sollen per Vorkasse bezahlen. 
  • Die Internet-Seite beginnt nicht mit der Verschlüsselung https://.

Beispiele für den Datenklau per E-Mail

Bestimmt bekommen Sie auch viel Werbung per E-Mail. Öffnen Sie keine Anhänge von diesen E-Mails. Denn im Anhang kann sich ein Computer-Virus befinden. Es wird zum Beispiel gerade eine „Corona-Karte“ als Anhang in E-Mails verschickt. Öffnen Sie diesen Anhang auf keinen Fall, denn dabei wird eine Software im Hintergrund auf Ihren Computer geladen. Diese Software liest die Informationen auf Ihrem Computer und findet zum Beispiel Ihre gespeicherten Passwörter heraus. 

Wichtig:

  • Öffnen Sie keine Anhänge von Werbe-E-Mails oder von Absendern, die Sie nicht kennen.
  • Klicken Sie nicht auf Verlinkungen in diesen E-Mails!
  • Laden Sie keine Programme herunter! Machen Sie das nur, wenn Sie den Hersteller und das Programm genau kennen.
  • Geben Sie keine persönlichen Daten oder sogar Konto-Informationen online weiter.

Betrug bei Dokumenten

Zurzeit brauchen Sie für den Besuch im Krankenhaus, für Veranstaltungen oder Reisen bestimmte COVID-19-Dokumente. Das sind zum Beispiel der Nachweis über ein negatives Test-Ergebnis, der Nachweis über den Impf-Schutz oder über Ihre Genesung. Es gibt Betrüger, die diese Dokumente fälschen. Sie bringen falsche Test-Dokumente in den Umlauf oder bieten gefälschte Impf-Ausweise an.

Bitte nutzen Sie diese Dokumente nicht. Es drohen Ihnen hohe Strafen. Bitte stellen Sie auch keine Fotos von Ihren Dokumenten in das Internet. Bitte teilen Sie keine Fotos von Ihren Impf-Nachweisen in den Sozialen Medien, denn Betrüger können dann die Nummer von Ihrer Impfung kopieren und missbrauchen.

Betrug mit anderen Corona-Warn-Apps

Mit der Corona-Warn-App erfahren Sie, ob Sie Kontakt-Begegnungen mit infizierten Personen hatten. Damit können weitere Ansteckungen verhindert werden. 

Betrüger bieten ähnliche Warn-Apps im Internet an. Damit bringen sie Computer-Viren auf Ihre Geräte. 

Die Corona-Warn-App können Sie kostenlos im App-Store von Apple oder im Google Playstore für Android herunterladen. Die Corona-Warn-App ist sicher und speichert keine persönlichen Daten. Mehr dazu erfahren Sie im Beitrag Was kann die Corona-Warn-App?

Achtung: 

  • Bitte prüfen Sie vor dem Herunterladen der App, ob es sich um die richtige Corona-Warn-App vom Robert-Koch-Institut handelt.
  • Überprüfen Sie das Bild der App genau. Das Bild sieht so aus:

Fake-News im Internet

Fake-News ist ein anderes Wort für Falsch-Nachrichten. Es gibt viele falsche Informationen zum Corona-Virus. Das verunsichert die Menschen. Wir nennen Ihnen Beispiele für Fake-News und woran Sie diese erkennen.

»Corona ist wie eine normale Grippe«

Das ist falsch. Das Corona-Virus ist viel ansteckender als ein Grippe-Virus. Der Krankheits-Verlauf bei einer Corona-Ansteckung ist meist schwerer. Ein Grippe-Virus befällt vor allem die Lunge. Das Corona-Virus befällt auch andere Organe. Es schwächt das gesamte Immun-System des Körpers. 

Die Krankheits-Anzeichen für eine Grippe treten nach 1 bis 2 Tagen auf. Die Krankheits-Anzeichen für das Corona-Virus treten oft erst nach 5 bis 14 Tagen auf. Deshalb stecken sich mehr Menschen mit dem Corona-Virus an.

Die Krankheits-Anzeichen sind bei Grippe und Corona gleich: Halsschmerzen, Husten oder Fieber. Der Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn tritt nur bei einer Erkrankung mit dem Corona-Virus auf.

»Die Impfstoffe in Deutschland sind nicht sicher«

Oder »Die Impfstoffe wurden nicht lange genug getestet und zu schnell zugelassen.« Diese Aussagen sind falsch.

Forscherinnen und Forscher kannten schon vor der Ausbreitung von COVID-19 die Corona-Viren. Sie haben schon länger an einem Impfstoff geforscht. Mit der Ausbreitung von COVID-19 haben sie sich besonders stark mit der Entwicklung eines neuen Impfstoffes beschäftigt. Man hat gleichzeitig an mehreren Forschungs-Schritten gearbeitet und nicht nacheinander. Deshalb gab es so schnell einen Impfstoff. 

Der Impfstoff wurde nach den gleichen Verfahren getestet wie andere Impfstoffe auch. Alle zugelassenen Impfstoffe in Deutschland sind sicher. 

 »Eine Corona-Schutzimpfung macht unfruchtbar«

Auch das ist falsch. Die Wissenschaft konnte keinen Einfluss von einem COVID-19-Impfstoff auf die Fruchtbarkeit nachweisen. Fruchtbar heißt: Männer können Kinder zeugen. Frauen können schwanger werden.

»Ein mRNA-Impfstoff verändert die DNA des Körpers«

Auch das ist falsch. mRNA ist die Abkürzung für einen Botenstoff. Mit Botenstoffen werden Informationen zwischen den Zellen im Körper transportiert. Der Impfstoff wird von Ihrem Körper als Fremd-Eiweiß erkannt. 
Nach der Impfung beginnt Ihr Körper selbst Antikörper gegen das Virus zu bilden. Der Impfstoff liefert Ihrem Körper die Informationen, damit er Antikörper und Abwehrzellen selbst aufbauen kann. Der Impfstoff enthält sozusagen eine Art »Bauanleitung«. Er verändert aber nicht Ihre DNA, also Ihre Gene.

Woran erkennen Sie Fake-News?

Eine Falsch-Meldung finden Sie oft nur auf einer einzigen Internet-Seite oder nur in einem Nachrichten-Dienst. Eine wahre Nachricht finden Sie zur gleichen Zeit in allen großen und bekannten Nachrichten-Diensten. Die Informationen in den verschiedenen Medien sind gleich.

Prüfen Sie in einer Suchmaschine im Internet nach, von wem die Meldung stammt. Bei Fake-News werden häufig alte Fakten in einem anderen Zusammenhang falsch dargestellt. 

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