Entlastung im Team finden
Teams in medizinischen und pflegerischen Berufen sind vor neue Herausforderungen gestellt: Wie können Sie als Team jetzt füreinander da sein und sich gegenseitig unterstützen?
Die Bewältigung der Coronavirus-Pandemie stellt für alle Mitarbeitenden in der medizinischen und pflegerischen Versorgung eine enorme Herausforderung dar. Seit vielen Monaten müssen Sie als Team gemeinsam auf viele zusätzliche Dinge achten, die Ihre Alltagsroutinen verändern und erschweren. Sicher bleibt oft wenig Zeit und die Anspannung durch eine starke Arbeitsbelastung, eventuell durch Personalmangel noch angestiegen, ist hoch. Im Kontakt mit Patientinnen und Patienten, Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Angehörigen erleben Sie täglich Momente, die psychisch und körperlich anstrengend sind und Ihnen vielleicht auch häufig nah gehen. Insbesondere Teamleitungen sorgen sich darüber hinaus um das Wohl jeder Mitarbeiterin und jedes Mitarbeiters. Es ist nachvollziehbar, dass unter all diesen Umständen auch schwierige Emotionen wie Ärger und Frustration im Team auftauchen können. Wie können Sie als Team gut füreinander sorgen? Was kann Sie als Team unterstützen?
Halten Sie Ihre Routinen aufrecht, auch wenn die Situation in Ihrer Einrichtung phasenweise eine außergewöhnliche Dynamik annimmt. Geregelte Übergaben, Dienstbesprechungen, kurze Absprachen sollten beibehalten werden, auch, wenn sie ggf. verkürzt sind.
Sorgen Sie miteinander für ausreichend Pausen und eine gute Ernährung, um die Arbeitsfähigkeit zu erhalten. Unterstützten Sie sich gegenseitig dabei, dass jedes Teammitglied ausreichend Gelegenheit für erholsame Pausen während der Arbeitszeit und zwischen den Schichten hat. Achten Sie gemeinsam darauf, dass Sie während Ihrer Schichten ausreichend essen und trinken.
Sprechen Sie über Ihre Erlebnisse und Erfahrungen: Es ist leichter, wenn man im Team miteinander teilt, was einen im Arbeitsalltag bewegt, belastet oder auch Freude bereitet. Nehmen Sie sich die Zeit, um von Ihren Erlebnissen und Erfahrungen zu berichten oder auch mal, um Ihre Sorgen und Befürchtungen miteinander zu teilen. Das verbindet und stärkt das Wir-Gefühl.
Betrachten Sie schwierige Gefühle als normal: Eine solch schwierige Situation bringt Stress und Anspannung mit sich, vielleicht auch mal Frustration und Ärger untereinander. Das ist ganz normal und bedeutet nicht, dass das Team nicht gut zusammenarbeitet oder dass jemand nicht mitzieht. Haben Sie Verständnis füreinander und dafür, dass es unter diesen Bedingungen auch mal Reibungen geben kann.
Sorgen Sie gemeinsam für stärkende und ermutigende Gedanken: Vermutlich wird sich die Coronavirus-Pandemie noch eine Zeit lang auf Ihre Arbeitssituation auswirken. Deshalb ist es wichtig, sich gegenseitig und miteinander zu ermutigen. Machen Sie sich z. B. gemeinsam immer wieder bewusst, wie bedeutsam Ihre Tätigkeit für die Ihnen anvertrauten Menschen und unsere Gesellschaft ist und welchen Sinn Sie darin sehen. Denken Sie auch an vergangene schwierige Situationen, die Sie als Team schon gut bewältigt haben und auf welche Weise Ihnen das gelungen ist. Vertrauen Sie darauf, dass Sie die aktuelle Situation gemeinsam gut bewältigen werden.
Suchen Sie Unterstützung bei Ihren Vorgesetzten: Wenn Sie sich im Team unsicher oder sogar überfordert fühlen, suchen Sie stets Unterstützung bei Ihren Vorgesetzten oder entsprechenden Ansprechpartnern in Ihrer Einrichtung.
Weitere Informationen finden Sie unter:
Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) in Kooperation mit unith e.V.
PsyGA – Ein Angebot der Initiative Neue Qualität der Arbeit