Risikofaktoren und Risikogruppen
COVID-19-Erkrankungen verlaufen bei Menschen ab 60 Jahren und bei Menschen mit Vorerkrankungen oft besonders schwer. Grundsätzlich sind alle Menschen einem erhöhten Risiko ausgesetzt, deren Abwehrkräfte geschwächt sind. Lesen Sie hier mehr zu Risikofaktoren und Riskogruppen in Bezug auf das Coronavirus.
Chronisch Erkrankte sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, dass eine Infektion mit dem Coronavirus einen schweren Verlauf nimmt. Hier erfahren Sie mehr dazu, wie Sie sich als Risikopatient am besten schützen. Wenn sich bei Ihnen erste Anzeichen einer Infektion zeigen, bleiben Sie bitte zunächst zuhause und vermeiden Sie weitere Kontakte. Rufen Sie Ihre Haus- oder Facharztpraxis an oder, falls diese nicht erreichbar ist, kontaktieren Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefonnummer 116 117. Wenn Sie akut an Krebs erkrankt sind, ist in der Regel der Nutzen der Behandlung (Operation, Chemo- oder Strahlentherapie) größer als das Risiko einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus. Sprechen Sie mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt darüber. Bei Schwierigkeiten, einen Untersuchungs- oder Behandlungstermin zu bekommen, hilft Ihnen der Krebsinformationsdienst weiter. Sie erreichen die Stelle telefonisch unter 0800-420 30 40 oder per Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de. Sollten Sie auf eine Dialyse angewiesen sein, kontaktieren Sie bei Infektionsverdacht ihr Dialysezentrum telefonisch und besprechen Sie das weitere Vorgehen. Ist der Verdacht begründet, kümmert sich das Zentrum oder ein Krankenhaus darum, dass die Dialyse unter Schutzbedingungen durchgeführt werden kann.
Stand: 05.04.2021
Nicht bei jeder Person, die unter einer Vorerkrankung leidet, verläuft eine Infektion mit dem Coronavirus schwer. Die Aussagen zu Vorerkrankungen als Risikofaktoren basieren vielmehr auf mathematischen Aussagen zu Wahrscheinlichkeiten. Zu den Risikofaktoren gehören unter anderem Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Lunge, Lebererkrankungen, Zuckerkrankheit oder Krebs. Auch ein durch Medikamente (z. B. Cortison) herabgesetztes Immunsystem, starkes Übergewicht und eine durch Rauchen belastete Lunge sind Risikofaktoren. Verschiedene Risikofaktoren können sich auch gegenseitig verstärken. Das heißt, dass ältere Personen mit Vorerkrankungen und anderen Risikofaktoren ganz besonders darauf achten müssen, sich nicht anzustecken. Mit der Befolgung der AHA-Formel: Abstand halten (mindestens 1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (richtiges Husten, Niesen und gründliches Händewaschen) und im Alltag Maske tragen, kann jeder und jede einen Beitrag dazu leisten, die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen. Bei Fragen zum eigenen Krankheitsbild sollte Kontakt mit der betreuenden Ärztin oder dem betreuenden Arzt aufgenommen werden.
Weitere Informationen finden Sie im Artikel Ältere Menschen sowie Menschen mit Vorerkrankungen müssen sich besonders schützen.
Alle Altersgruppen können sich infizieren und erkranken. Besonders gefährdet für einen schweren Verlauf sind Menschen höheren Alters (60+) und jene, die bereits von Grunderkrankungen betroffen sind.
Wenn Sie zu dieser Gruppe gehören, finden Sie hier weitere Informationen.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) kann die ABO-Blutgruppe einen Einfluss auf das individuelle Infektionsrisiko mit dem neuartigen Coronavirus haben. Dies betrifft sowohl die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, als auch die Schwere der Symptome. Die Studien zur Blutgruppe als Risikofaktor für eine COVID-19-Erkrankung zeigen allerdings keine einheitlichen Ergebnisse und werden noch intensiv diskutiert. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
Nein. Pollenallergikerinnen und -allergiker haben keine verminderte immunologische Abwehr. Die Abwehr gegen Bakterien und Viren ist bei ihnen normal, sie sind nicht immungeschwächt. Menschen mit Heuschnupfen haben eine verstärkte immunologische Reaktion auf die in der Luft fliegenden Pollen. Pollenallergiker und -allergikerinnen sollten die von ihnen eingesetzten Medikamente weiterhin verwenden und nicht absetzen.
Ja, auch junge Menschen können zur Risikogruppe gehören, wenn sie Vorerkrankungen haben. Zum Beispiel wenn sie Medikamente nehmen müssen, die das Immunsystem beeinflussen, oder einen Herzfehler haben. Auch Raucherinnen und Raucher gehören zur Risikogruppe, da bei ihnen aufgrund einer möglichen verringerten Lungenkapazität die Wahrscheinlichkeit eines schweren Krankheitsverlaufs höher ist.
Auch jüngere Menschen können erkranken. Deshalb ist es wichtig, dass auch junge Menschen die Verhaltensregeln beachten, die in der AHA-Formel zusammengefasst sind: Abstand halten (Mindestabstand 1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (richtiges Husten und Niesen, Händewaschen), Alltag mit Maske (wenn es eng wird).
Alle Menschen sollten jetzt Abstand halten. Nicht nur Personen, die zur Risikogruppe gehören. Es geht darum, einen unkontrollierten Anstieg der Fallzahlen zu verhindern, damit unser Gesundheitssystem leistungsfähig bleibt. Vor allem schützen wir damit nicht nur uns, sondern auch andere, zum Beispiel auch diejenigen, die eher von einem starken Krankheitsverlauf betroffen sind. Außerdem ist nicht auszuschließen, dass eine Ansteckung mit dem Coronavirus auch bei Menschen außerhalb der Risikogruppe einen schweren Verlauf nehmen kann. Mit dem Beachten der AHA-Formel kann jede und jeder einen Beitrag leisten, um die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus einzudämmen: Abstand halten (Mindestabstand 1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (Rücksichtnahme beim Husten und Niesen, Händewaschen), im Alltag eine Maske tragen.
Ältere Menschen als Risikogruppe
Bei Personen im Alter von über 60 Jahren ist das Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs größer. Bedingt durch das weniger gut reagierende Immunsystem können Personen über 60 eher schwer erkranken (Immunseneszenz). Zudem können Symptome wie Fieber, die als Reaktion auf eine Infektion auftreten, bei älteren Personen schwächer auftreten oder fehlen, weswegen diese häufig auch später eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.
Bund und Länder rufen dazu auf, persönliche Kontakte auf ein absolutes Minimum zu reduzieren und den Personenkreis, mit dem man sich trifft, möglichst konstant und klein zu halten.
Achten Sie bei persönlichen Treffen weiterhin besonders streng auf die allgemein geltenden Vorsichtsmaßnahmen, die in der AHA-Formel zusammengefasst sind: Abstand halten (mindestens 1,5 Meter), Hygieneregeln beachten (richtiges Husten, Niesen und gründliches Händewaschen) und im Alltag Maske tragen.
Menschen, die zur Risikogruppe gehören, sollten verstärkt darauf achten, nur eine geringe Zahl an Besucherinnen und Besuchern zu empfangen und sich möglichst mit denselben Personen zu treffen. Beschränken Sie die Besuchsdauer und planen Sie Ihre Treffen am besten an der frischen Luft – draußen ist das Infektionsrisiko geringer als in geschlossenen Räumen. Falls Sie sich nicht draußen treffen können, öffnen Sie regelmäßig die Fenster und sorgen Sie für gute Luftzirkulation im Raum. Vermeiden Sie engen körperlichen Kontakt, der das Risiko einer Tröpfcheninfektion mit sich bringt. Rufen Sie zunächst bei Arztpraxen oder Apotheken an, bevor Sie persönlich dort erscheinen und lassen Sie sich Medikamente oder Rezepte im Idealfall von Kontaktpersonen bringen. Nehmen Sie zudem Angebote zu Ihrer Unterstützung durch Freunde und Familie oder weitere Initiativen wahr.
Stand: 05.04.2021
Die Grippeimpfung hat keinen Einfluss auf den Verlauf einer Infektion durch das neuartige Coronavirus. Die Grippeimpfung kann aber das Risiko einer Grippeerkrankung senken und so dazu beitragen, das Gesundheitssystem zu entlasten. Für Beratungen zur Grippeimpfung kontaktieren Sie bitte Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt.
Eine Impfung gegen Pneumokokken hilft nicht gegen eine COVID-19-Erkrankung. Allerdings können Pneumokokken-Infektionen zu schweren Lungenentzündungen und Sepsis führen, wodurch die Versorgung auf einer Intensivstation gegebenenfalls mit Beatmung erforderlich wird. Durch die Impfung soll eine weitere Belastung des Gesundheitssystems vermieden werden. Momentan wird die Impfung Personen ab dem Alter von 70 Jahren, Patientinnen und Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen und Patientinnen und Patienten mit Immundefizienz empfohlen.